Rauris/Wörth

Spektakuläre Schulrennen zum Erhalt des Skisports

Nicht nur reines Sportprogramm, sondern wahre Eventtage für Klein und Groß: Das sind die Ski- und Langlaufrennen der Volksschule Wörth.

RAURIS/WÖRTH. Eine Woche vor den Semesterferien herrscht auf dem Veitboden und der Veitleitn noch reges Treiben. Dort tummeln sich die Schüler der Volksschule Wörth mit riesigen Startnummern auf der Brust und fiebern ihrem Skirennen entgegen.

Ein Erstklässler schaut sich suchend um. Schließlich fragt er die Lehrerin: „Wo ist denn da der Lift?“ Den sucht man auf der Veitleitn vergebens. Denn bevor es an den Start geht, zählt hier vor allem eines: Muskelkraft. Auf ihren Skiern treten die 61 Schüler der Volksschule Wörth nach oben bis zum Start und flitzen kurz darauf mutig die Piste hinunter.

Viele helfende Hände

Um die optimalen Pisten- und Rennbedingungen zu schaffen, bekommt die Schule tatkräftige Unterstützung von Elternverein, Gemeinde und Skiclub. Mit dem Pistengerät wird der Großteil der Piste präpariert, das oberste Stück müssen Eltern und Helfer jedoch mit vollem Körpereinsatz selber platttreten.

Ähnlich professionell wie die Pistenverantwortlichen auf der Streif können auch die Wörther mit launigem Wetter umgehen: „Einmal haben wir über Nacht 50 cm Schnee bekommen. Frühmorgens sind Eltern und Helfer mit Skidoo, Traktor und Schaufel angerückt, um den Schnee aus der Piste zu räumen. Das Rennen konnte wie geplant stattfinden“, weiß Direktor Josef Rasser die große Hilfsbereitschaft aller Beteiligten zu schätzen.

Langlaufen als Schulsport

Bereits am Tag zuvor liefern sich die Schüler jährlich ein Rennen auf zwei Brettern. Diese fallen allerdings sehr viel schmäler und leichter aus: Als eine von wenigen Volksschulen hat die VS Wörth den Langlauf fest in den Turnunterricht integriert und schaffte dafür moderne Langlaufausrüstung an. Diese steht jedem Kind für eine Leihgebühr von zehn Euro den gesamten Winter zur Verfügung.

Einige entdecken dabei schon früh ihre Leidenschaft für den Langlaufsport und wechseln nach der Volksschule auf die HIB in Saalfelden. Dass sich daraus Großes entwickeln kann, macht der Nordische Kombinierer Pauli Gerstgraser vor: Was als kindliche Begeisterung auf dem Veitboden begann, gipfelte 15 Jahre später in einer Bronze-Medaille im Teambewerb bei der Nordischen Ski-WM.

Erwachsene im Rennmodus

Eltern und Fans sind an beiden Renntagen nicht nur als Zuschauer willkommen, sondern dürfen sich an denselben Disziplinen versuchen wie die Kinder. Beim Staffel-Langlauf und beim Er & Sie-Skirennen rückt das sportliche Können jedoch in den Hintergrund. Wenn sich die Erwachsenen – teilweise mit Maskierung – durch die Tore schwingen und sich tückischen Zwischenstationen stellen, gibt es im Zielraum viel zu lachen. Zusätzlich hält der Elternverein die Anwesenden mit Fleischkrapfen, Kuchenbuffet und Warmgetränken bei Laune.

Auch wer ohne Skier kommt, kann Preise einheimsen, denn bei der Tombola winken von süßen Sachpreisen bis hin zum Paragliding-Tandemflug attraktive Gewinne. Gleich nach den Rennen wird die sportliche Leistung der Kinder im Zielraum honoriert und es gibt reichlich Applaus und viele Bravo-Rufe, wenn die Schülermeister stolz ihre Siegerplatten aus Rauriser Naturstein in die Höhe stemmen.

„Mit diesen Veranstaltungen möchten wir aufzeigen, wie wichtig der Erhalt des Skisports in unserer Region ist. Sowohl für die Kinder als auch für die Eltern“, betont Josef Rasser und spricht damit die vielen Unterstützer, freiwilligen Helfer und Gönner an, die Jahr für Jahr zum Gelingen dieser einzigartigen Sportveranstaltung beitragen.