Gedicht
Vor Gott sind wir alle gleich
Vor Gott sind wir alle gleich
Als ich vor vielen Jahren hier in Saalfelden eine neue Heimat fand,
war der Begriff „Ökumene“ noch ziemlich unbekannt.
Zu allem Überfluss war ich eine Lutherische vor dem Herrn,
das hatten die Pinzgauer gar nicht so gern.
Oft wurde an mich die Frage gestellt :
„Wie viele von Euch gibt es denn auf dieser Welt ?“
„Da, wo ich herkomme sind wir mehr,
hier in Saalfelden vermehren wir uns nicht so sehr.“
Wir sind ein kleiner, aber feiner Kreis,
von dem mancher Saalfeldner noch gar nichts weiß.
Inzwischen bin ich schon lange angekommen,
und habe auch an vielen ökumenischen Gottesdiensten
in der katholischen Kirche teilgenommen.
In verschiedenen Orten war ich bei Frauenliturgien dabei,
da treffen sich Christinnen ganz vorurteilsfrei.
Da sind Frauen am Werk, die etwas vom Glauben verstehen,
die hervorragend mit Stimme und Gitarre umgehen.
Auch der Weltgebetstag der Frauen, einmal im Jahr,
ist nur mit gegenseitiger Toleranz durchführbar.
Im Advent feiern wir die nahe Ankunft unseres Herrn,
da besuche ich mit lieben Menschen in aller Früh’ die Rorate sehr gern.
Diese Feier wird mit einem Frühstück gekrönt,
wo uns eine Gruppe katholischer Frauen betreut und verwöhnt.
Da wird noch eine Zeitlang zusammengesessen,
und die Hektik der Vorweihnachtszeit vergessen.
Bei dieser Feier fühlte ich mich, rein symbolisch,
fast ein bisschen evangolisch !
© Erni F. 6.01.2019
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