Vortrag "Biblische Urgeschichte - Mythos oder Tatsache?" von Bildungsreferent Richard Wiskin
Archäologische Funde haben ergeben, dass die Schreibkunst zur Zeit Abrahams bereits weit verbreitet war und allgemein ausgeübt wurde. Die sich aus frühen Aufzeichnungen ergebenen Erkenntnisse korrigieren manche unserer bisherigen Vorstellungen über jene Geschichtsepoche. Im Lichte dieser wissenschaftlichen Entdeckungen untersuchte der englische Altertumsforscher P.J. Wiseman das 1. Buch Mose (die Genesis) und kam dabei zu erstaunlichen und überraschenden Feststellungen.
Wiseman, der das Buch Die Entstehung der Genesis in Babylon schrieb, weist in der Genesis Spuren uralter Schreibgewohnheiten nach. Seine daraus abgeleitete These erlaubt die Annahme, dass die Berichte dieses Buches (z. B. Schöpfung, Sintflut, Turmbau zu Babel usw.) ursprünglich in Keilschrift auf Tontäfelchen geschrieben wurden. Wiseman findet sogar eine Möglichkeit, die Schreiber bzw. Besitzer der einzelnen Täfelchen anhand des Bibeltextes nachzuweisen, wenn man mit den literarischen Gewohnheiten jener Zeit vertraut ist. Mose hat demnach als "Redaktor" jene Tontafelberichte zusammengetragen und sie für seine Zeitgenossen aktualisiert.
Die literarischen Gepflogenheiten der Urzeit bilden somit auch einen Schlüssel zum Verständnis der Genesis. Von hier aus lösen sich auch manche "Schwierigkeiten und Unstimmigkeiten" des Textes auf.
Eintritt frei.
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