Flüchtlinge nicht erwünscht

- Besorgte Anrainerinnen
- hochgeladen von Gudrun Dürnberger
Gegen die geplante Unterbringung von Asylwerbern in Unken gibt es Bedenken. Der Protest scheint vergeblich.
UNKEN (gud). Überfallsartig nennt Walter Posch das Vorgehen des Landes. "Wir wurden kurzfristig vor vollendete Tatsachen gestellt, das war ein Schock", sagt der freiheitliche Gemeindevertreter. In einer ehemaligen Pension sollen bis zu 45 Asylwerber untergebracht werden. "Ich kann mir nicht vorstellen, wie das funktionieren soll, wir müssen uns dagegen wehren", so Posch. Die Einwände der Gemeinde richten sich vor allem gegen die geplante Anzahl der Flüchtlinge und die Form der Betreuung. Bürgermeister Hubert Lohfeyer (ÖVP) ist in intensivem Gespräch mit der zuständigen Landesrätin Martina Berthold und hat die Bedenken der Gemeinde deponiert. Die Caritas wird die Pension drei Mal im Monat besuchen, für eine Betreuung im Ausmaß von mindestens 6 Stunden täglich ist der Besitzer des Hauses zuständig. Das ist für Lohfeyer nicht ausreichend geklärt, Konflikte seien vorprogrammiert.
Besorgte Nachbarn
Die unmittelbaren Nachbarn des Quartiers sind besorgt. Einige alleinstehende Witwen in der unmittelbaren Nachbarschaft äußern sogar Ängste, das Haus zu verlassen. Die Bürger wurden von Franz Erwin Eiersebner von der Migrationsstelle des Landes bei einer öffentlichen Gemeindesitzung über das geplante Vorhaben informiert. Sie haben das Gefühl, er sei auf ihre sachlichen Bedenken nicht eingegangen, z. B. hinsichtlich der fehlenden Infrastruktur. "Schule und Kindergarten wären überfordert. Diese hohe Zahl ist rücksichtslos und eine Frechheit für eine kleine Gemeinde", empört sich Norbert Mayr. Eine direkte Ansprechperson wird gefordert, auch um bei Verständigungsproblemen zu vermitteln. Das Haus verfüge nur über 12 Zimmer und biete daher für 40 Personen zu wenig Platz. Hofrat Eiersebner sagt, er könne sich zwar vorstellen, anfangs weniger Personen unterzubringen, aber das Haus müsse wirtschaftlich geführt werden. "Wenn in dem Hotel 60 Touristen untergebracht werden, ist das kein Thema, aber bei Flüchtlingen ist das plötzlich ein Problem," so Eiersebner.
Lesen Sie dazu auch folgenden Beitrag: http://www.provinzecho.at/2013/12/10/herbergssuche-anno-2013


Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.