Umfahrung Schüttdorf
Grüne im Kampf gegen den "Straßensaurier"
Die Grüne Bürgerliste Zell am See (GRÜBL) schaltet wegen der geplanten Entlastungsstraße in Schüttdorf nun die Volksanwaltschaft ein
ZELL AM SEE. Die Grüne Bürgerliste Zell am See (GRÜBL) wehrt sich weiterhin gegen die geplante Umfahrung in Schüttdorf und hat jetzt eine Beschwerde bei der Volksanwaltschaft eingebracht. Wie berichtet hat die Gruppe Anfang Oktober die Parteimitgliedschaft ruhend gestellt - aus Protest, weil die Grünen auf Landesebene diesem Konzept zugestimmt haben.
Keine Entlastungseffekt
"Diese Umfahrung dient in Wahrheit nur als Aufschließungsstraße für vorhandene Gewerbegebiete und solche, die noch entstehen sollen", erklärt Gemeindevertreterin Irene Rieder-Schroll. Für eine Umfahrungsstraße sei der Entlastungseffekt viel zu gering, er liege bei 17 bis 20 Prozent. "Für den Bau einer Entlastungsstraße wäre aber nach österreichweitem Standard ein Entlastungseffekt von rund 80 Prozent notwendig", so Rieder-Schroll. Aus diesem Grund sieht die GRÜBL in dem Projekt eine 20 Millionen Steuerverschwendung, die in erster Linie Landeshauptmann Wilfried Haslauer und Landesrat Stefan Schnöll zu verantworten hatten.
Enorme Steuergeldverschwendung
Völlig unvertretbar sei auch eine weitere Grünlandversiegelung im Ausmaß von ca. 40.000 Quadratmeter und das totale Abschneiden des Ortsteils Zellermoos. "Die Mitglieder der Landesregierung – leider auch die Salzburger Grünen – sprechen in Sonntagsreden gerne vom Klimaschutz, gleichzeitig wird völlig kontraproduktiv ein Straßensaurier aus dem Denkschema der 70er Jahre umgesetzt", betont die Gemeindevertreterin. „Wir hoffen sehr, dass diese enorme Geldverschwendung die Volksanwaltschaft interessiert und dass das Projekt in letzter Minute noch gestoppt werden kann.“
Was hält Ferdinand Salzmann, Sprecher der Pinzgauer Grünen von dieser Aktion der Zeller Partei? "Jede Ortsgruppe ist autonom und trifft ihr eigenen Entscheidungen", so Salzmann, der dieses Vorgehen nicht kommentieren will.
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