Ist die SPÖ Bruck in der Krise?
Ex-Mandatare kritisieren Ortschef Herbert Reisinger, Stellung nimmt der SPÖ-Obmann
BRUCK (cn). Bei der Brucker SPÖ haben sich die Reihen gelichtet: Auf GR Josef Niederegger, der am 19. Juni 2012 zurücktrat, folgten noch die Gemeindevertreter Wilfried Wildhölzl, Leopold Oberlader und die Fraktionsvorsitzende Karin D'Ambros. Bereits vor längerem schieden die Ortsvorsitzenden Fritz Helminger und Richard Holub aus.
Schwere Vorwürfe
Niederegger legt die Gründe dafür dar, wobei er betont, dass seine Stellungnahme mit den anderen fünf im Vorfeld abgesprochen worden ist: "Der Bürgermeister hat uns innerhalb der Partei über vieles nicht informiert und stattdessen öfters Alleingänge gemacht. Bei uns hat sich Frustration breitgemacht. Das Fass zum Überlaufen brachte, als wir bei einer Fraktionssitzung einen einstimmigen Beschluss fassten und Herbert Reisinger dann gegenteilig gehandelt hat."
Sauer stößt Niederegger auch auf, dass der Ortschef in ersten Stellungnahmen den Schwund an politischen Mitarbeitern auf die leichte Schulter zu nehmen schien. "Er sollte lieber einmal über seinen Arbeitsstil nachdenken."
Reisinger wollte zu den Vorwürfen nicht Stellung beziehen, verwies dann aber darauf, dass zumindest einer der zurückgetretenen Gemeindevertreter "sich hundertprozentig nicht mit Niederegger abgesprochen hat". Dies wiederum wird von Niederegger in Abrede gestellt: "Natürlich habe ich für uns alle gesprochen!"
Gleich darauf jedenfalls meldete sich SPÖ-Parteiobmann Josef Neudorfer zu Wort: "Herbert Reisinger sucht stets den Konsens und macht keine Alleingänge. Aber Großprojekte wecken Emotionen und das Brucker Verkehrsprojekt hat zu internen Spannungen geführt. Unsere ehemaligen Politkollegen haben aber, wie ich aus persönlichen Gesprächen weiß, verschiedenste Gründe zum Rücktritt bewogen. Und bei Josef Niederegger war es so, dass er mit dem Rücken zur Wand stand, weil ihm von allen Oppositionsparteien im Sozialausschuss das Vertrauen entzogen wurde und auch wir konnten nicht mehr mit ihm zusammenarbeiten. Es läuft sogar ein Verfahren gegen ihn."
Niederegger wiederum dazu: "Das eine hat mit dem anderen überhaupt nichts zu tun und was dieses Verfahren betrifft, so wird sich erweisen, dass ich das Recht auf meiner Seite habe."
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