Kinderbetreuungs-Angebot: Keine gute Noten von der Arbeiterkammer

Der Kinderbetreuungsstudie der Arbeiterkammer liegen die Zahlen von 456 Einrichtungen zugrunde.
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  • hochgeladen von Christa Nothdurfter

PINZGAU/SALZBURG (cn). Eine Studie der Arbeiterkammer (betreffend das Jahr 2011)bestätigt zwar grundsätzlich einen Trend zum Positiven, zeigt aber auch unbefriedigende Seiten auf. Vor allem in der Betreuung der unter Dreijährigen und der Schulkinder. Nach wie vor auffallend ist dabei die diesbezügliche Benachteiligung der Pongauer, der Pinzgauer und der Lungauer.

Ein neues „Instrument“
Der Studie liegen die Zahlen von landesweit 456 Betreuungseinrichtungen in 119 Salzburger Gemeinden zugrunde. Gegenüber den vorangegangenen Jahren ist die AK-Erhebung mit einem neuen Bewertungsinstrument versehen worden, dem „Vereinbarkeitsindikator für Familie und Beruf“ (VIF).

Zahlreiche Kriterien
Die VIF-Kriterien (mindestens 45 Stunden wöchentliche Öffnungszeit mit mindestens 9,5 Stunden pro Tag viermal pro Woche, Mittagessen-Angebot und maximal fünf Wochen im Jahr geschlossen) erfüllen rund 29 Prozent aller Einrichtungen, im Pinzgau sind es 22 Prozent (13 in absoluten Zahlen). Im Vergleich dazu: Im Tennengau sind es 41,9 Prozent, im Lungau 15 Prozent.

Pinzgau als Schlusslicht
Absolutes Schlusslicht ist der Pinzgau bei der Dichte der institutionell betreuten Kinder: Im Bezirk sind es 16,66 Prozent, die Stadt Salzburg mit 30,99 Prozent wird von der Arbeiterkammer als „Versorgungssieger 2011“ tituliert.
Arbeiterkammer-Präsident Siegfried Pichler: „Für den Ausbau der Kinderbetreuungsmittel muss Geld in die Hand genommen werden, Land und Bund sind weiter gefordert. Hier zu sparen, ist für mich der falsche Weg. Eltern sollen neben ihrem Recht auf Sicherung ihrer Existenz durch Berufsarbeit gleichermaßen ein Recht auf berufsadäquate, qualitätvolle und zugleich leistbare Betreuung ihrer Kinder haben.“

Auch in wirtschafts- und beschäftigungspolitischer Hinsicht sei eine gut ausgebaute und auch leistbare Kinderbetreuungsinfrastruktur unbedingt notwendig. Pichler: „Keine Volkswirtschaft kann es sich leisten, auf die Berufstätigkeit der Frau und der damit verbundenen notwendigen Infrastruktur zu verzichten. Schon gar nicht in wirtschaftlich schwierigen Zeiten! “

„Größte Schwachstellen“
Zurück zu den Studien-Ergebnissen: Als größte Schwachstellen werden von Studienautorin Stephanie Posch jene Gemeinden genannt, die seit Jahren als einzige Betreuungsart die Kindergartenbetreuung nur am Vormittag anbieten.
Posch dazu: „Als Begründung dafür wird angegeben, dass es im Ort lediglich Hausfrauen gäbe und daher kein Betreuungsbedarf gegeben sei. Aber auf Basis dieses Minimalangebotes werden die Gemeinden kaum herausfinden können, ob die Bevölkerung ausgeweitete Rahmenbedingungen annehmen würde.“

Im Pinzgau sind es neun Gemeinden, welche diese halbtägige Kinderbetreuung anbieten, nämlich Dienten, Fusch, Hollersbach Krimml, Lend, Stuhlfelden Unken, Viehhofen und Weißbach.

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