Geschichte heute und Geschichte gestern
Vom „Haarschaf" bis zu den Defregger Teppichen

V.l.: Susanna Vötter-Dankl (Tauriska), Richard Vill (Europäische Textilakademie, Bozen), Andrea Stöckl, Katharina Fritzenwanker (beide Landjugend Saalfelden) und Christian Vötter (Tauriska) freuten sich über Die gelungene Veranstaltung im Rahmen des EU-Leaderprojektes SchafOhrMarke im TAURISKA-Kammerlanderstall in Neukirchen a. Grv.. | Foto: Tauriska
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  • V.l.: Susanna Vötter-Dankl (Tauriska), Richard Vill (Europäische Textilakademie, Bozen), Andrea Stöckl, Katharina Fritzenwanker (beide Landjugend Saalfelden) und Christian Vötter (Tauriska) freuten sich über Die gelungene Veranstaltung im Rahmen des EU-Leaderprojektes SchafOhrMarke im TAURISKA-Kammerlanderstall in Neukirchen a. Grv..
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Die Mitglieder der Landjugend Saalfelden Katharina Fritzenwanker und Andrea Stöckl präsentierten ihr JUMP-Projekt "Haarschaf – Komme was Wolle, wir SCHAFen das!“. Darin befassten sie sich gemeinsam mit ihren Projektmitarbeitern über Schafrassen im Pinzgau und die Verarbeitung von tierischen Produkten. In Kurzvideo-Produktionen und Workshops zeigten sie die Schafwoll- und Fleischverarbeitung auf und in einem Kochworkshop ging es um die Zubereitung von Schaffleisch. Zusammengefasst wurde das Projekt in einer Broschüre.

Der zweite Teil des Abends widmete sich den Defregger Teppichen. Richard Vill, Präsident der Europäischen Textilakademie in Bozen, erzählte über die Textilien und ihre Sozialgeschichte.

Die Herstellung der Pustertaler Teppiche (später durch den Wanderhandel Defregger Teppiche) war ein blühender und mitunter sehr einträglicher Erwerbszweig der Pustertaler Weber ab dem 15. Jahrhundert. Die Bezeichnung „Defregger Teppiche“ erhielten sie durch die Deferegger, die als Wanderhändler diese Decken in Deutschland, Holland, Italien, Frankreich, Polen und auch am russischen Zarenhof in St. Petersburg vertrieben. Die Blütezeit des Wanderhandels fand zwischen 1700 und 1840 statt.

Das Rohmaterial für die Teppiche und Decken (damals „Kotzen“ genannt) waren Tierhaare: Kälber-, Rinder-, Ziegen- und Bockhaare - später Schafwolle. Im Frühjahr reiste der Deckenhersteller durch Tirol, Kärnten und Salzburg zu den Färbern, um mit Ihnen Lieferungsverträge für den Herbst abzuschließen. Das Spinnen der Haare war meist eine Heimarbeit der Frauen in St. Sigmund, Terenten und Obervintl. Die fertige Ware wurde zumeist an Großhändler oder an die Defregger Wanderhändler, abgegeben. Der durch die weitläufige Handelstätigkeiten der Defregger Wanderhändler mit den Pustertaler Decken in vielen Ländern erfolgte Kulturaustausch und Handel prägte die gegenseitigen farb-, muster- und stilprägenden Einflüsse. Obwohl die Herstellung der Pustertaler Decken über Jahrhunderte ein tragendes Element der Pustertaler Textilwirtschaft war, ist sie vollkommen in Vergessenheit geraten. (Text Richard Vill, Europäische Textilakademie, Bozen)

Am Beispiel der Defregger Teppichen kann man sehen, wie schnell etwas in Vergessenheit gerät, deshalb ist es Richard Vill mit der Europäischen Textilakademie, dem Tiroler Volkskunstmuseum und dem Verein Tauriska in Neukirchen ein Anliegen die Geschichte rund um dieses Thema zu bearbeiten. Mit einer Internationalen Ausstellung, einem Buch, Vorträgen und Workshop will man auf Spurensuche gehen.

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