Gottwald: Das Lauf-Wunder

In der Nordischen Kombination spricht alles über den Zeller Felix Gottwald. Mit einer überragenden Laufleistung holte er sich beim zweiten Weltcuprennen den 1. Sieg der Saison!

FINNLAND (vor). Gottwald hat schon oft sehr viel Rückstand aus dem Springen aufholen müssen, aber die Leistung am vergangenen Samstag war einfach außergewöhnlich. „Ruhig anfangen ist das Wichtigste“, sagt Felix Gottwald, der im zweiten Bewerb beim Nordic Opening in Kuusamo mehr als zwei (!) Minuten auf die Besten der Welt aufgeholt und sein 22. Weltcuprennen gewonnen hat. Schon zur Hälfte der Strecke hatte er den Rückstand auf 41 Sekunden reduziert. Wie so etwas geht? Gottwald dazu: „Schnell laufen, mehr ist ja nicht zu tun…“ Im letzten Anstieg zertrümmerte der Zeller den führenden Norweger Mikka Kokkslien und gewann noch souverän.

Was für ein Rennen, was für eine Dramatik, was für ein Sieger!
Und mit wie viel Gelassenheit Felix Gottwald tut er, was er tut! Beim ersten Rennen startete er eine ähnlich Aufholjagd und wurde 4. „Im ersten Rennen hat mir der Geduldsimpuls etwas gefehlt.“ Beim 22. Sieg jedenfalls mehr als zwei Minuten aufgeholt, das wird in Fachkreisen für schier unmöglich gehalten. Gottwald: „Ich hab nicht drüber nachgedacht, wie das Rennen ausgehen könnte. Ich bin einfach gelaufen und irgendwann hab ich mir nur gedacht: Ah, da sind sie ja, die Burschen. Ich hab viel Freude im Spitzensport.“

Im Springen noch Potential
Felix Gottwald weiter: „Im Springen hab ich schon noch Potential. Da bin ich in Oslo schon ganz anders gehupft. In Kuusamo war jetzt noch nicht so viel von Loslassen und Leichtigkeit in den Sprüngen, aber drum ist man ja Spitzensportler, dass man besser wird in dem, was man tut.“

Gruber 20., Smutna 13.
Bernhard Gruber belegte in beiden Bewerben Rang 20. Katarina Smutna (HSV Saalfelden) belegte beim 5 km-Bewerb im klassischen Stil den ausgezeichneten 13. Platz, 46,2 Sekunden hinter der Siegerin Marit Bjoergen aus Norwegen.