Lend
SAG entwickelt erstes LKW-Tanksystem für flüssigen Wasserstoff

- Bis 2030 sollen Autohersteller rund die Hälfte der produzierten Fahrzeuge mit Antrieben ohne Emissionen ausstatten.
- Foto: Seb Creativ/Unsplash
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Zukunftstechnologie aus Lend: Die "Salzburger Aluminium Group" entwickelt das erste LKW-Tanksystem für flüssigen Wasserstoff.
LEND. "Wasserstoff wird in naher Zukunft ein wichtiger alternativer Treibstoff sein, darin sind sich Experten und Fahrzeughersteller einig", informiert die Salzburger Aluminium Group (SAG) mit Hauptsitz in Lend.
Nach wie vor bringt das Speichern von Wasserstoff jedoch viele technische Herausforderungen mit sich. Die SAG nimmt sich dieser an – und entwickelt derzeit das erste Tanksystem für flüssigen Wasserstoff zu entwickeln.

- So soll der Kryotank für flüssigen Wasserstoff aussehen.
- Foto: SAG
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"Durch die EU-Gesetzgebung, die vorsieht, dass Autohersteller bis 2030 rund 50 Prozent der produzierten Fahrzeuge mit Zero-Emission-Antrieben ausstatten müssen, besteht großes Interesse an einer zukunftsweisenden Speicherlösung für flüssigen Wasserstoff. Wir können unser Know-how im Kryotankbereich, das wir aus der LNG-Tank-Produktion mitbringen, voll einsetzen und erschließen ein neues Geschäftsfeld, das großes Zukunftspotential birgt – gleichermaßen für die SAG als auch für den Klimaschutz." – Karin Exner-Wöhrer, CEO der SAG

- Karin Exner-Wöhrer, CEO der SAG: „Durch die EU-Gesetzgebung, die vorsieht, dass Autohersteller bis 2030 rund 50 Prozent der produzierten Fahrzeuge mit Zero-Emission-Antrieben ausstatten müssen, besteht großes Interesse an einer zukunftsweisenden Speicherlösung für flüssigen Wasserstoff."
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Expertise für Entwicklung genutzt
Die Anforderungen an die Größe und das Gewicht des Systems fordern die SAG-Ingenieure. Eine der größten Hürden: Flüssiger Wasserstoff muss bei minus 250 Grad Celsius gespeichert werden. Hier kommt der SAG ihr Wissen über LNG-betriebene LKWs zu Gute.
Denn für diese mit flüssigem Erdgas betriebenen Lastwagen gibts es sogenannte Kryotanks. Dabei handelt es sich um tiefkalte Speicher zur Lagerung mit besonders guter Isolierung und ohne ohne Kühlung. Auch für das Speichern des Flüssig-Wasserstoffs soll ein solcher Kryotank verwendet werden.
Ab 2027 in Serienproduktion
Die Entwicklung schreiten gut voran. In wenigen Monaten will man mit dem "Prototyping" starten, danach soll die Testphasen beginnen. "Auf Basis der daraus gewonnenen Ergebnisse wird der LH2-Kryotank ab 2027 in Serienproduktion gehen und einen wertvollen Beitrag zur CO2-Reduktion im Transportwesen liefern", freut man sich Seitens der SAG.

- „Der geringe Platzbedarf der von uns entwickelten LH2-Tanksysteme ermöglicht ein hohes Transportvolumen und verursacht einen äußerst geringen Nutzlastverlust“, erklärt Johannes Winklhofer, Leiter der SAG R&D-Abteilung.
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Bessere Reichweite mit Flüssig-Wasserstoff
Ein LKW mit zwei Flüssig-Wasserstoff-Tanks (maximaler in Europa zugelassener Größe) soll nach einer Volltankung künftig bis zu 1.000 Kilometer zurücklegen können. Das ist in etwa doppelt so weit als es derzeit mit gasförmigem Wasserstoff möglich ist.
„Der geringe Platzbedarf der von uns entwickelten LH2-Tanksysteme ermöglicht ein hohes Transportvolumen und verursacht einen äußerst geringen Nutzlastverlust. Als Prototyp für das LH2-Tanksystem wird ein doppelwandiger, vakuumisolierter Edelstahltank entwickelt, der eine höchstmögliche Wasserstoffkapazität im bestehenden Bauraum bietet. Ein einzigartiges Ventilsystem, das für die extrem niedrigen Temperaturen ausgelegt ist, wird eine sichere Betankung und zuverlässige Versorgung der Brennstoffzelle mit Wasserstoff ermöglichen“, so Johannes Winklhofer, Leiter der SAG R&D-Abteilung.
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