Lebensbegleitung bis zuletzt

Martin und Christine Herzog mit Bgm. Josef Grießner.
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LEOGANG. Rund 14.000 Euro investiert die Gemeinde Leogang in die Hospiz- und Palliativausbildung der Mitarbeiter des Senioren-Wohnhauses "Prielgut". Von der Reinigungskraft bis zur Alltagsbetreuerin und Köchin nimmt das ganze Team seit November 2016 an einer Schulung teil, die im Frühjahr 2018 abgeschlossen ist. Das Haus hat bei der Betreuung von Menschen an ihrem Lebensabend schon lange eine Vorreiterrolle. Projektleiterin Christine Herzog hat bei ihrer Ausbildung zur Diplomkrankenschwester das Thema in ihrem Lehrplan vermisst. Sie hat mit Unterstützung der Gemeinde daher eine Hospizausbildung gemacht und ihre Kenntnisse an das Team weitergegeben. "Der Tod ist immer eine Ausnahmesituation und eine große Herausforderung für uns. Wir haben gemeinsame Strategien entwickelt, wie wir mit der Situation besser umgehen können", schildert Herzog.

Letzte Bedürfnisse

"Die Hospizbegleitung fängt schon beim Einzug an", erklärt Haus- und Pflegedienstleiter Martin Herzog. "Bei uns wird das Thema nicht verdrängt und ist kein Tabu. Den Menschen ist bewusst, dass Sterben zum Leben dazugehört", ergänzt Christine Herzog. Gemeinsam mit den Angehörigen wird eine Patientenverfügung ausgefüllt und dabei auch einfühlsam besprochen, welche Rituale im Todesfall gewünscht werden. Das betrifft die Einkleidung genauso wie die Verabschiedungszeremonie etc. Maria Steiner (80) will im Dirndl beerdigt werden. Die Zeremonie soll genauso schön sein wie bei ihrem Mann Josef, der vor einem Jahr hier gestorben ist. Wie mit dem Tod im Haus umgegangen wird, trifft ihre volle Zustimmung. "Wer will, kann sich von einem verstorbenen Mitbewohner noch verabschieden und es gibt eine Messe im Haus mit den Angehörigen. Im Kondolenzbuch kann man eine persönliche Seite gestalten, das ist sehr berührend. Das hab' ich bei meinem Sepp auch gemacht", erzählt Steiner. Sie hat übrigens in allen drei bisherigen Seniorenheimen gearbeitet. "Am Anfang bei den Klosterschwestern ist es sehr kalt abgegangen, wenn jemand gestorben ist", erinnert sich die Seniorin. Im neuen Prielgut wird auf die Bedürfnisse der Bewohner und Mitarbeiter Rücksicht genommen. Durch die gute Betreuung und die Zusammenarbeit mit Palliativärztin Monika Schernthaner seien auch viel weniger Krankenhausaufenthalte notwendig, berichtet Martin Herzog.

Kein Personalmangel

Bürgermeister Josef Grießner ist stolz auf das Prielgut. "Wenn man in das Haus hereinkommt, merkt man sofort, dass hier eine positive Atmosphäre herrscht." Der Ortschef betont, dass der gute Ruf des Wohnheims auch dafür sorgt, dass die Gemeinde trotz des allgemeinen Mangels an Pflegekräften keine Probleme habe, gute Mitarbeiter zu finden. Diese seien zudem wenig in Krankenstand.

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Martin und Christine Herzog mit Bgm. Josef Grießner.
Maria Steiner mit dem Kondolenzbuch, das Angehörige gestalten.
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