Volksschüler gewannen Forscherwettbewerb mit Robo-Hund
UTTENDORF. Für den internationalen Ideenwettbewerb "Ideas for Ears" tüftelten die Schüler der Volksschule Uttendorf im Pinzgau an Erfindungen, die gehörlosen Menschen das Leben erleichtern. Dafür wurden sie nun mit dem ersten Platz belohnt: einer Reise nach Innsbruck ins Forschungszentrum des Hörimplantate-Herstellers MED-EL.
Die Uttendorfer Schüler erfanden unter anderem den „Robo-Hund“ aus Holz, der seinen gehörlosen Besitzer sicher durch den Alltag führt, oder „Fist biiets“, ein Leucht-Armband, das vibriert. „Meine Schüler waren erstaunt, dass es Kinder gibt, die nichts hören – nicht mal das Rauschen der Blätter“, sagt Elisabeth Schett, die die Gewinner aus Uttendorf unterrichtet. „Jedes der Kinder wollte helfen. Die Schüler waren so begeistert, dass sie sogar von zu Hause Sachen wie einen Brauseschlauch mitgenommen haben."
Weltweit waren Teilnehmer aus sieben Ländern von Neuseeland bis Brasilien mit dabei und tüftelten für den Forschungswettbewerb. Aus Österreich beteiligten sich Kinder der Klassen aus insgesamt 30 Volksschulen.
Im April 2018 macht sich die Siegerklasse aus Uttendorf auf die Reise nach Innsbruck, um mit Forscher-Legenden wie Dr. Ingeborg Hochmair und Geoffrey Ball die Geheimnisse rund um’s Hören zu lüften: Sie bekommen Einblicke in die Herstellung der MED-EL-Produkte, die das Leben tausender Menschen auf der ganzen Welt verbessert haben, und erfahren, wie Spitzenforschung bei MED-EL umgesetzt wird.
Geniale Ideen
„Die Ideen der Schüler und Schülerinnen aus Uttendorf sind genial“, freut sich der Forscher Geoffrey Ball von MED-EL, Erfinder des Mittelohrimplantats VIBRANT SOUNDBRIDGE und beim Wettbewerb für die Auswahl der besten Ideen verantwortlich. „Die Kinder haben unglaubliches Engagement gezeigt und keine Mühen gescheut, ihre hervorragenden Ideen auch in aufwändig gebastelten Modellen zu präsentieren. Viele der Ideen könnten gut umsetzbar sein und gehörlosen oder schwerhörigen Menschen wirklich helfen.“
Ewald Thurner, Area Manager von MED-EL Österreich, ist begeistert von der Qualität der Einsendungen und gratuliert allen Gewinnern. „Hörverlust hat nicht nur massive Auswirkungen auf die Kommunikation, sondern auch auf die Gesundheit, Unabhängigkeit, das Wohlbefinden und das tägliche Leben Betroffener. Aktionen wie „Ideas for Ears“ tragen wesentlich dazu bei, dass immer mehr Menschen über die Auswirkungen von Hörverlust aufgeklärt werden und erfahren, welche Hörlösungen Schwerhörigen das Leben bereits erleichtern“, sagt Thurner.
Über den Wettbewerb „Ideas for Ears“
Der Ideenwettbewerb rief junge Talente aus aller Welt zwischen sechs und elf Jahren dazu auf, Erfindungen einzusenden, die die Lebensqualität von Menschen mit Hörverlust verbessern. „Ideas for Ears“ wollte damit nicht nur den Erfindergeist von Kindern fördern, sondern ihnen gleichzeitig vor Augen führen, mit welchen Herausforderungen schwerhörige Menschen im Alltag konfrontiert sind und welche Vorteile es bringt, etwas gegen Hörverlust zu unternehmen.
Über Hörverlust
Mehr als fünf Prozent der Weltbevölkerung – 360 Millionen Menschen – leben mit einschränkendem Hörverlust (328 Millionen Erwachsene und 32 Millionen Kinder). Rund ein Drittel aller Über-65-Jährigen ist davon betroffen. In Österreich leben Schätzungen zufolge ein bis zwei Prozent aller Schulkinder, 15 Prozent aller 15- bis 19-Jährigen, 30 Prozent der über 60-Jährigen und 50 Prozent der über 65-Jährigen mit Schwerhörigkeit. Die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt eine Reihe von Behandlungsmethoden zur Verbesserung der Kommunikationsfähigkeit bei Hörverlust. Dazu zählen auch Hörimplantate.
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