Sechs St. Veiter bauen ein Heim für Kriegsopfer
Nach einer zwölfstündigen Autofahrt haben sechs St. Veiter ihre Ziel erreicht – ein Dorf bei Srebrenica (Bosnien), der Stadt, in welcher 1995 während des Bosnienkrieges ein großes Massaker stattfand. Häuser wurden niedergebrannt, Frauen vergewaltigt und mehr als 8.000 Männer ermordet.
Vor ihnen liegt ein Bretterstapel, Backsteine und Dachschindeln. Aus ihnen werden Hans Bogner, Rudi Ottino, Richard Donauer, Rudi Gruber, Florian Heigl und Peter Unterrainer in vier Tagen ein Haus bauen.
Heim für Mira und Goran
Die Mitglieder des Theatervereines St. Veit haben mit den Einnahmen der diesjährigen Sommeraufführungen von "Jedermann" das 1.165. Haus über die Hilfsaktion "Bauern helfen Bauern" gespendet und es auch selbst aufgebaut. Für Mira und ihren Sohn Goran bedeutet das 28 Quadratmeter große Holzhaus eine Zukunft als "Landwirte".
Himbeeren als Zukunftsplan
"Mira erzählte uns, dass sie schon seit drei Jahren versucht, auf ihrem Grund eine Himbeerplantage zu halten. Weil sie aber selbst kein Auto hat, kommt sie nicht regelmäßig her, um zu bewässern. Das wird sich mit diesem Haus ändern", erzählt Hans Bogner.
9.000 Nägel für ein Haus
Die gelernten Zimmerer, Tischler und Maurer werden bei ihrem Vorhaben von zwei Einheimischen unterstützt, die über "Bauern helfen Bauern" schon viele Häuser aufgestellt haben. Holzbretter um Holzbretter werden zusammengenagelt, die Isolierung kommt dazwischen. Motorsäge, Hammer und 9.000 Nägel sind die einzigen Werkzeuge, aber – „das reicht, um ein Haus zu bauen“, wissen die Theaterspieler heute und sind sich sicher, einmal wieder zu kommen und noch ein Haus für Srebrenica und seine Einwohner zu bauen.
Weitere Helfer:
Bei ihrer Reise wurden die sechs St. Veiter großzügig unterstützt von: Mercedes Pappas St. Johann, Hettegger Transporte, Autohaus Mayr, Metzgerei Franz Schroth und Dechant Alois Dürlinger.
Fotos: Theaterverein St. Veit
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