Sunnpau gewährt seit zehn Jahren Eintritt
Das St. Veiter Schaubergwerk feiert Jubiläum und lüftet zu diesem Anlass seine Geheimnisse.
Um Punkt sieben Uhr, wie schon vor viertausend Jahren, läutet die Häuerglocke und das Mundloch – so heißt der Eingang in einen Stollen – öffnet sich. Ein kalter Luftzug zieht die Besucher des Schaubergwerks Sunnpau in St. Veit in den Stollen. Bereits seit zehn Jahren führt Bergwerkskustos Hans-Werner Pelzmann Interessierte untertage, um ihnen die Anfängen des Kupferbergbaus näherzubringen. 16.216 Gäste ließen sich in diesen zehn Jahren bereits in die Welt des Stollens einführen.
Mit kleinen Schritten
"4.000 Jahre ist unser prähistorisches Kupferbergwerk in St. Veit schon alt. In der Jungsteinzeit (Neolithikum) wurde mit dem Abbau begonnen. Damals drangen die Männer mit Feuersetzung, Steinschlägel, Holzkeilen und Wasser in den harten Dolomiten vor", erklärt Pelzmann. "Aus dem abgebauten Kupfererz wurde Werkzeuge Waffen und Schmuck in Formen gegossen. Außerdem brauchten die Männer das Kupfererz auch zur Erzeugung von Bronze." Im Mittelalter wurde Eisen erzeugt und die Männer, die bereits ab 12 Jahren im Bergbau tätig waren, trieben sich mit Eisenschlägel in acht Stunden etwa 1 bis 2 cm in den Stollen hinein. "Ab dieser Zeit wurde das Kupfererz nach Lend transportiert, wo es in der Tauerngold-Schmelze weiterverarbeitet wurde. Der Besitzer des Sunnpau-Stollens war ein Gasteiner namens Christoph Weitmoser", erzählt der Kustos.
In den Berg gesprengt
Leichter wurde die Bergarbeit in der Neuzeit, wo im Sunnpau mit Schwarzpulver geschossen wurde. Der Vortrieb erreichte nun schon rund 25 cm in acht Arbeitsstunden. "Die Arbeit war ein Knochenjob, aber die Bergleute wurden gut bezahlt", weiß Pelzmann.
Wer mehr über Sunnpau erfahren möchte, ist am Sonntag, dem 21. Mai im Rahmen des internationalen Museumstages ab 10 Uhr ins Schaubergwerk Sunnpau zu einem besonderen Programm eingeladen.
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