Interview
Liz Pepper - "Also im Jargon sagt man Naturtalent!"

Alexander Ortner ist als "Liz Pepper" auf den Bühnen unseres Landes bekannt. | Foto: Herrliche Damen
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  • Alexander Ortner ist als "Liz Pepper" auf den Bühnen unseres Landes bekannt.
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Am 16. Dezember kommt die Wiener Travestie-Truppe die "Herrlichen Damen" ins Haus Einklang nach Goldegg. Für Alexander Ortner alias Liz Pepper eine Art Heimspiel, wir haben uns mit dem gebürtigen Goldegger vorab unterhalten.

GOLDEGG, WIEN. Der Goldegger Alexander Ortner ist seit 16 Jahren als Liz Pepper auf Österreichs Bühnen unterwegs. Am 16. Dezember kommt er mit den "Herrlichen Damen" in seine Heimatgemeinde, mit viel Humor wollen sie den Zusehern den Weihnachtsstress für ein paar Stunden vergessen lassen. Wir haben uns mit Ortner über Travestie und die Bedeutung dieser Kunst für ihn unterhalten.

MeinBezirk.at: Für Alle die sie noch nicht kennen: Wer sind die Herrlichen Damen?
Alexander Ortner: Die Herrlichen Damen sind eine Travestie-Revue die international bekannt sind und in Österreich, Deutschland und der Schweiz auf Tour geht.

Wie sind sie zur Travestie gekommen?
Zur Travestie bin ich eigentlich durch einen blöden Gag gekommen. Vor 16 Jahren war ich eben mit einem Freund unterwegs und der meinte "Wir gehen auf einen Ball". Ich darauf: "Super, dann kann ich meinen Anzug wieder einmal auspacken", doch er dann "Nein, nein wir gehen nicht im Anzug wir gehen im Kleid". Und so ging es von einem ins andere, und da ist auch diese Kunstfigur Sisi entstanden. Wir waren am Tuntenball in Graz und ich eben im Sternenkleid mit großer Frisur, ab diesen Zeitpunkt wurde das eben zu meiner Paraderolle.

Was sollte man als Laie über Travestie wissen?
Travestie ist eine Kunstform der Verwandlung. Das hat nichts mit der Sexualität oder der Orientierung oder was man ausleben möchte. Ob man in Stöckelschuhen privat herumlaufen möchte oder nicht. Ich bin froh wenn ich privat keine Stöckelschuhe anziehen muss. Für mich ist es eine Kunstfigur um in andere Rollen zu schlüpfen. Für mich ist mittlerweile ein wesentlicher Bestandteil der Livegesang. Ich bin einer der wenigen in der Gruppe der live singt. Das habe ich mir auch mühsam erarbeitet. Ich habe keine professionelle Ausbildung sondern bin "angelernt". Ich nehme Gesangsunterricht bei zwei verschiedenen Gesangslehrern. Ich kann auch keine Noten lesen bei mir geht das nach Gehör. Also im Jargon sagt man Naturtalent.

Ich habe schon immer irgendwie geträllert ob es jetzt im Schulchor in der Hauptschule in Schwarzach oder noch in Goldegg in der Schule.

Können Sie von der Travestie leben?
Es ist ein harter Beruf. Prinzipiell könnte man schon davon leben, aber dann müsste man viele Abstriche machen. Es ist ein sehr harter Job wie gesagt. Man investiert sehr viel Zeit, die man so gar nicht als Stundenlohn rechnen kann. Für mich ist es ein gut bezahltes Hobby. Ich bin selbstständig und habe ein Geschäft in Wien.

Wie ist es in der Heimat aufzutreten?
Es ist schon sehr cool. Ich habe mittlerweile auch meine Familie und meine Verwandten hinter mir. Die waren am Anfang noch sehr reserviert was das Thema betrifft. Es hieß früher noch: "Nur weil man schwul ist, muss man nicht so an die Öffentlichkeit treten." Aber ich bin nie einer gewesen, der das für sich behalten hat. Ich habe auch kein Problem damit gehabt, wenn mich jemand darauf angesprochen hat. Das war natürlich am Anfang, bevor ich nach Wien gegangen bin nicht so einfach für mich.

Worauf dürfen wir uns am 16. Dezember bei "Christmas around the World" freuen?
Es wird sehr weihnachtlich, es wird sehr, sehr lustig. Der Hauptgrund weshalb wir das machen, ist dass Weihnachten für die meisten Leute Stress bedeutet. Wir versuchen mit unserer Weihnachtsshow die Leute aus ihrem Alltag herauszuholen und ihnen die Möglichkeit zu geben in eine andere Welt abtauchen zu können. Es sind sehr viele weihnachtliche Elemente drinnen und ich denke es ist sehr unterhaltsam.

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Alexander Ortner ist als "Liz Pepper" auf den Bühnen unseres Landes bekannt. | Foto: Herrliche Damen
Ortner lebt seit 20 Jahren in Wien und führt dort sein eigenes Geschäft. | Foto: Ortner
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