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Alpenländischer Harmonikabewerb räumt Regio-Preis ab
Der Alpenländische Harmonikabewerb ist Gewinner des Regionalitätspreises in der Kategorie "Kunst, Kultur & Brauchtum".
EBEN, FLACHAU (aho). Zum 14. Mal zeigen junge Musiktalente heuer ihr Können beim "Alpenländischen Harmonikawettbewerb". Jetzt darf sich die Veranstaltung im Pongau über die Auszeichnung mit dem Regionalitätspreis der Bezirksblätter Salzburg freuen. "Die ursprüngliche Idee für den Wettbewerb war es, das Nivau der Harmonikaspieler zu heben", erzählt Anton Mooslechner sen., besser bekannt als Leit'n Toni sen. Er war es, der den Bewerb gemeinsam mit Prof. Harald Dengg 1976 ins Leben gerufen hatte. "Der beste Weg, ein Instrument zu beherrschen, ist die schulische Bildung und dann die Präsentation des Könnens", weiß der 79-Jährige.
Im Video: die Leit'n Tonis beim Musizieren (das vorgetragene Stück musste aufgrund äußerer akustischer Störfaktoren leicht gekürzt werden).
Regionalität wird bewertet
Regional verwurzelt ist nicht nur die Harmonika an sich. Vielmehr ist Regionalität auch ein Schwerpunkt des Wettbewerbs, der mittlerweile Österreichs Regionen mit jenen aus Bayern und Südtirol miteinander verbindet: "Mindestens ein Stück muss aus der Heimatregion der Teilnehmer stammen. Neben Regionalität wird die Musikalität, die passende Auswahl der Stücke und die technische Reife bewertet", sagt Musikumdirektor Anton Mooslechner jun., der die Leitung des Bewerbs 2003 von seinem Vater übernommen hatte: "Ich sehe nicht die viele Arbeit in der Organisation, sondern die große Freude und den Enthusiasmus bei den Teilnehmern."
Junge werden immer besser
Beim heurigen Bewerb am 5. und 6. Oktober – er findet alle drei Jahre statt – freut man sich über rund 160 Teilnehmer im Flachauer Gutshof. "Spannend ist, dass besonders in der Altersgruppe zwischen zwölf und 15 Jahren immer enorme Talente dabei sind. Die Ausbildung fängt heute immer früher an, deshalb werden die Jungen auch immer besser. Das Musikum ist eine ganz wichtige Säule in dieser Ausbildung, weil die Harmonika nach Klavier und Blockflöte das beliebteste Instrument ist", weiß Leit'n Toni jun.
Bis 1994 fanden die Bewerbe in der eigenen Leitnalm in Eben/Pg. statt. Später übersiedelte man, weil der Andrang immer größer wurde, zunächst in die Unterhofalm nach Filzmoos, 2003 dann in den Gutshof nach Flachau. "Der erste Bewerb war einer der schönsten, weil vom Sechsjährigen bis zum 80-Jährigen alle dabei waren und so viel Freude zu spüren war. Da waren auch viele Teilnehmer ohne Ausbildung oder Lehrer dabei", erinnert sich der Senior.
Musikalität im Vordergrund
Die heutige Altersobergrenze von 25 Jahren wurde eingeführt, um besonders die Jugend zu fördern und dadurch das Musizieren auf der diatonischen Harmonika auf ein noch höheres Niveau zu bringen. "Beim Bewerb geht es nach wie vor um das Talent", sind sich die Mooslechners einig. "Es gibt bei uns keinen 1. Preis, denn Musik darf keine Verlierer haben. Stattdessen nehmen sich die Jurymitglieder Zeit, um den Talenten gemeinsam mit Lehrer und Eltern ein ausführliches Feedback zu geben. Dieses Jurygespräch zeichnet bei vielen Musikern den späteren Weg vor – da sitzen die Kinder mit großen Ohren da", lacht der Junior. "Schön ist, dass trotz der vielen Freizeitmöglichkeiten heute die Begeisterung für die diatonische Harmonika nicht abnimmt", freut sich der Senior.
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