Hobby zum Beruf gemacht
Bewegtbild bewegt die Welt zweier Pongauer

Die beiden Bischofshofener Philipp Girardi und Matthäus Mairhofer fangen die besten Bilder mit Kameras und Drohne ein. | Foto: Mairhofer/Girardi
5Bilder
  • Die beiden Bischofshofener Philipp Girardi und Matthäus Mairhofer fangen die besten Bilder mit Kameras und Drohne ein.
  • Foto: Mairhofer/Girardi
  • hochgeladen von Alexander Holzmann

Sie filmen aus Leidenschaft: Für Philipp Girardi und Matthäus Mairhofer wurde die Berufung zum Beruf.

BISCHOFSHOFEN. Was als Hobby begonnen hat, haben zwei Bischofshofener heute zu ihrem Beruf gemacht: Philipp Girardi und Matthäus Mairhofer sind mitten in der Corona-Pandemie den Schritt in die Selbstständigkeit gegangen und ernten für ihre Videoprojekte viel Zuspruch. 

Unter Freunden gegenseitig angespornt

Kennengelernt haben sich die Videoproduzenten über ein anderes gemeinsames Hobby: Beide sind Mitglieder der Bauernmusik Bischofshofen und wurden dadurch auf die geteilte Leidenschaft fürs Filmen aufmerksam. "Wir haben erste Aufträge zu zweit abgewickelt, uns immer gegenseitig ausgetauscht und auch angespornt", erzählt Girardi von einem gesunden Wettkampf unter Freunden: "Wenn einer ein cooles Video gemacht hat, hat das den anderen inspiriert."

Beispiel-Video von der Website von Philipp Girardi:

Arbeit nach Vier-Augen-Prinzip

Für ihre ersten Aufträge haben sie sich im Freundeskreis noch selbst angeboten, dann folgten Anfragen für Privatfeiern und Hochzeiten, ehe Unternehmen mit Filmaufträgen und Social Media Kooperationen vorstellig wurden. Seit rund einem Jahr bieten die beiden ihre Dienste gemeinsam an. In die Selbstständigkeit gingen sie zwar getrennt, jedoch betreuen sie viele Projekte im Duo: "Zu zweit hat man ein Augenpaar mehr zur Verfügung und man ergänzt sich viel besser in vielen Dingen. Ich bringe mehr kreative Ideen zum Storytelling ein und überlege mir, welche Botschaft wir rüberbringen wollen. Philipp ist eher der Technik-affine Typ, der dann weiß, wie man das filmisch auch ideal in Szene setzt", sagt Mairhofer: "Umgesetzt wird dann alles zu zweit, da bilden wir ein super Team."

Authentizität ist gefragt

Ihr Repertoire reicht von Interview-Projekten über Image-Filme bis zur Event-Begleitung. Auch in der Stilfrage sind die Burschen flexibel, sagt Girardi, der "Business & Management" in Innsbruck studiert: "Wir können auch neueste Trends mittragen, weil wir als junge Menschen das Social-Media-Zeitalter aktiv mitgestalten."



"Jeder will ein Video, das zu ihm passt. Der eine will es trendgerecht, der andere bevorzugt klassische Varianten."Philipp Girardi

"In unsere Projekte wollen wir viel Leidenschaft und Persönlichkeit der Protagonisten hineinbringen. In der Umsetzung gilt es dann, diese Dynamik auch im Videoschnitt gut rüber zu bringen, damit am Ende ein authentisches Produkt entsteht", ergänzt Mairhofer, der sich im Fernstudium der Medien- und Kommunikationswirtschaft widmet.

Krise ist Motor der Branche

Sie bezeichnen sich selbst als Profiteure der Krise: "Beruflich gesehen war es für uns die beste Zeit, die vieles beschleunigt hat. Im letzten Jahr haben wir unsere besten Projekte gemacht, daher kam dann der Schritt in die Selbstständigkeit. Heute muss sich jeder virtuell präsentieren, da haben auch viele Skeptiker den Schritt gewagt, sich mit digitalen Medien auseinander zu setzen. Das spielt uns natürlich in die Karten", erzählt Girardi. "Gerade im Lockdown haben Social Media Plattformen einen massiven Schub bekommen, daher sind die Videos durch die Decke gegangen", weiß Matty Mairhofer, der mittlerweile auf der Videoplattform "TikTok" 680.000 Follower zählt.

Beispiel-Video vom TikTok-Profil von Matty Mairhofer:

@mattymairhofer

♬ original sound - PRETTYMUCH

"TikTok braucht kein gekünsteltes Bild"

Über diese Plattform ist Mairhofer auch erst zum Filmen gekommen, nachdem er auf der Fotoplattform Instagram vieles ausprobiert hat. 



"Auf Instagram brauchst du das perfekt inszenierte Foto, bei TikTok ist das anders. Da muss nicht alles perfekt, dafür aber viel authentischer sein, da will keiner mehr das gekünstelte Bild sehen."Matty Mairhofer

Heute betreut er Social Media Kanäle von diversen Firmen, daneben ist er als freier Mitarbeiter im Red Bull Konzern beschäftigt, um dort die Social Media Kanäle weiter zu entwickeln. Als sogenannter "Influencer" will er sich nicht bezeichnen: "Ich möchte niemanden beeinflussen, sondern vielmehr die Menschen inspirieren."

Der 30-Sekunden-Film boomt

Weil die Aufmerksamkeitsdauer der Menschen im Internetzeitalter extrem gesunken sei, liegt ihr Fokus auf Kurzvideos: "Heute sehen sich viele lieber ein 30-Sekunden-Video an, anstatt Text-Infos zu lesen und sich durch Fotogalerien zu klicken", erklärt Girardi. "Wir produzieren natürlich auch längere Clips wie Interview-Videos, aber die meisten Projekte sind Kurzfilme mit O-Tönen, wo wir so viel wie möglich vermitteln wollen, damit die Leute etwas erfahren."

Arbeiten funktioniert nur im "Flow"

Die meisten ihrer Fertigkeiten haben sie sich selbst beigebracht – durch unzählige Tutorials, diverse Fachliteratur und Stunden des Experimentierens. Überhaupt gäbe es in der Branche viele, die sich ihre Kenntnisse selbst beigebracht hätten. Ein gutes Netzwerk sei unverzichtbar, weshalb beide auch Auslandserfahrung sammeln und weitere Kontakte knüpfen wollen. Die Arbeit verlange zudem sehr viel Tüftelei: "In dieser Branche braucht man sehr viel kreative Zeit. Man muss so richtig im 'Flow' sein, damit es funktioniert", sagt Girardi. "Es muss deine Leidenschaft sein. Gerade auf Social Media bist du am Anfang nichts und bekommst auch nichts. Irgendwann kommt dann den springende Punkt, wenn die 'Großen' auf dich aufmerksam werden", erzählt Mairhofer. Hier heißt es dann, immer an den aktuellen Trends dranzubleiben: "Wir wollen immer mit der Zeit gehen, neue Herausforderungen suchen und uns immer in neue Themen hineinarbeiten."

>>> Mehr News aus dem Pongau findest du >>HIER<<
>>> Mehr Artikel von Alexander Holzmann findest du >>HIER<<

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Anzeige
Einblick in den beruflichen Alltag im Kardinal Schwarzenberg Klinikum: Eine Pflegeperson schreibt ein EKG. | Foto: KSK
6

Arbeiten in der Pflege
Vielfältige und auch spannende Perspektiven im Pflegeberuf!

Exklusiv-Interview zum Internationalen Tag der Pflegenden am 12. Mai 2024 mit Dr. Ines G. Hartmann, Pflegedirektorin im Kardinal Schwarzenberg Klinikum (KSK) & Vorsitzende der „ARGE Pflegemanagement Salzburg“. Frage: Warum ist der ‚Tag der Pflege‘ am 12. Mai für die Pflegeberufe so wichtig? Der 12. Mai ist der Geburtstag von Florence Nightingale. Die britische Krankenpflegerin war die Pionierin und Begründerin der professionellen Gesundheits- und Krankenpflege. Sie revolutionierte nicht nur den...

  • Salzburg
  • Pongau
  • Magazin RegionalMedien Salzburg
Anzeige
Foto: Stefan Schubert

Traumjob gefällig?
Wir suchen Physios mit Herz und Hirn für unser Team!

Ein inspirierendes Arbeitsumfeld? Check. Ein innovatives Arbeitsklima? Check. Spannende Fortbildungsmöglichkeiten? Check. Attraktive Benefits? Check. Viele nette Kolleginnen und Kollegen? Doppelcheck. Das Alpentherme Gastein Gesundheitszentrum liegt in der Mitte des Gasteinertals – genau gesagt im malerischen Bad Hofgastein. Wir arbeiten als private Krankenanstalt in Form eines selbständigen Ambulatoriums für Kur, Rehabilitation und Sportmedizin. Mit einem vielfältigen Therapie- und...

  • Salzburg
  • Pongau
  • Magazin RegionalMedien Salzburg
Anzeige
Gut begleitet durch das Salzburger Hilfswerk. | Foto: Hilfswerk Salzburg
2

Tag der Pflege
Gut begleitet durch das Hilfswerk Salzburg - Lebensqualität im Alter

Eine gute Begleitung durch das Hilfswerk verhilft zur Lebensqualität im Alter. In den eigenen vier Wänden alt werden – wer wünscht sich das nicht. Und tatsächlich: Rund 80 % aller Menschen mit Pflegebedarf werden in ihrem Zuhause betreut. Das Hilfswerk unterstützt Betroffene und vor allem auch deren Angehörige bei der Bewältigung ihres Alltags. Senioren-BetreuungManchmal hilft es schon, wenn man bei den kleinen alltäglichen Dingen Unterstützung bekommt. Heimhilfen packen im Haushalt mit an,...

  • Salzburg
  • Magazin RegionalMedien Salzburg

UP TO DATE BLEIBEN


Aktuelle Nachrichten aus Salzburg auf MeinBezirk.at/Salzburg

Neuigkeiten aus dem Bezirk als Push-Nachricht direkt aufs Handy

Newsletter abonnieren und wöchentlich lokale Infos bekommen

MeinBezirk auf Facebook: Salzburg.MeinBezirk.at

MeinBezirk auf Instagram: @salzburg.meinbezirk.at

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.