Mañana, Morgen
Bildung als Schlüssel zum Leben

Der Verein hat es sich zum Ziel gesetzt Mañana, also Morgen, heute schon zu gestalten  | Foto: Benjamin Kern
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  • Der Verein hat es sich zum Ziel gesetzt Mañana, also Morgen, heute schon zu gestalten
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Schon seit über zehn Jahren besteht in Bischofshofen eine ganz besondere Zusammenarbeit mit dem Ziel, Gutes zu tun und die Pfarrgemeinde Bischofshofen zu unterstützen. Mit der Ankunft von Pater Laurent aus Togo in der Bischofshofener Glaubensgemeinde wurde der Blick neu gerichtet und "Mañana" (übersetzt "Morgen") ins Leben gerufen, um "Morgen" schon heute zu gestalten.

BISCHOFSHOFEN, SALZBURG, TOGO. "Begonnen hat alles", so Theresia Kern, "mit einem Weihnachtsbasar und dem großen Bastelmarkt. Mit diesen Einnahmen unterstützten wir, also meine Schwester Gertraud Huber und ich, die Pfarrgemeinde Bischofshofen." Gekauft wurde zum Beispiel der handgemachte Weihwasserkessel der seither neben dem linken Seitenaltar steht. Bald wurde den Damen aber klar, dass noch mehr geholfen werden kann.

Laurent Pierre Chardey

Pater Laurent aus Togo, der 2013 als Kobrator in die Pfarrgemeinde Bischofshofen kam, diente den beiden Frauen als Schlüsselfigur zu einem neuen Blickwinkel. Zwei Jahre später erfolgt die Umentscheidung des Spendenziels. Mit dem direkten Draht zu einer Schule in Afagnan-Deveme in Togo, Afrika – der Schule, die auch Pater Laurent selbst in seinen Kindertagen besuchte – war bald der Ort gefunden, der ab sofort unterstützt werden sollte. Der Verein "Mañana", bestehend aus Laurent Pierre Chardey, Theresia Kern und Gertraud Huber, wurde gegründet und 2018 offiziell angemeldet. Mit der Familie von Pater Laurent waren auch gleich die Vereinsmitglieder vor Ort gefunden. Laurent Pierre Chardey diente vier Jahre als Kobrator in Bischofshofen, unterstützt zur Zeit Pfarrer Alois Düringer in Salzburg. In den Pfarrgemeinden in Morzg, Gneis, St. Paul, Nonntal, Herrnau in Salzburg und Mödling in Niederösterreich wurde er bereits aufgenommen. An der Uni in Salzburg promoviert er außerdem im Fach "interkulturelle Theologie", im Studium der Religionen. "Interkulturalität ist sehr wichtig, nicht nur in meinem Beruf. Menschen sollen sich begegnen und sich untereinander kennenlernen –  sich auf Augenhöhe treffen", erklärt er die Entscheidung des Studienfaches.  

Pater Laurent diente als Schlüsselfigur zum neuen Ziel der Spenden. | Foto: Benjamin Kern
  • Pater Laurent diente als Schlüsselfigur zum neuen Ziel der Spenden.
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Mañana, "Morgen" heute schon gestalten 

Anders als in Österreich, wo Schulen meist staatlich gefördert sind, muss sich die Schule in Afagnan-Deveme Togo komplett selbst finanzieren. Diese Kosten können die Familien, die meist nur einen Stundenlohn von 29 Cent erhalten, nicht selbst tragen und schicken ihre Kinder oft aufs Feld zum Arbeiten anstatt in die Schule. Mit den Einnahmen von "Mañana" können diese Kinder die Schule besuchen, die Schulbildung ist komplett kostenlos. "Man erkennt einen Unterschied. Seit 2015, also seitdem unsere Spenden an die Schule gehen, schafft jedes Kind die Übertrittsprüfung am Ende der vier Schuljahre.", erklärt Laurent Pierre Chardey. "Diese Prüfung ermöglicht es den Schülern und Schülerinnen höhere Schulen zu besuchen. Bildung ist einfach wichtig, denn sie ist der Schlüssel für ein selbstbestimmtes Leben." Im Moment wird die Schule von ungefähr 250 Kindern besucht. Diese Kinder werden mit Schulmaterialien, Schuluniformen und vielem mehr ausgestattet.

Gemeinsam ein gutes Mañana schaffen

Um die Kinder aber nicht nur den Schulalltag zu ermöglichen, sondern auch die Unterstützung durch Eltern zu sichern wurde 2018 auch Erwachsenenbildung in Afagnan-Deveme ins Leben gerufen. Mehr als die Hälfte aller Erwachsenen in Togo können nicht lesen oder schreiben. "Wie könnten sie die Kinder also unterstützen, wenn wir sie nicht unterstützen?", sind sich die drei Vereinsmitglieder einig. Von 17 bis 21 Uhr werden mit den Einnahmen des Vereins Lehrer bezahlt, die interessierten Elternteilen lesen und schreiben in der Schul- und Amtssprache von Togo, französisch, beibringen. Bis zu 60 Personen besuchen diese Abendschule. Auch Schulmaterial wird den Lernenden vom Verein zur Verfügung gestellt. Mit der Gründung der Erwachsenenbildung stand der Verein aber vor einem neuen Problem. "Um 18 Uhr ist es in Afagnan-Deveme bereits stock-dunkel. Lernen bei Kerzenlicht oder in vollkommener Dunkelheit wäre keine Lösung", so Vereinsvorsitzende Gertraud Huber. Kurzerhand wurde also mit den Einnahmen des Vereins auch der Strom für diese wertvollen und zukunftssichernden Stunden übernommen. 

Von Österreich nach Afrika

Die Sach- und Geldspenden, die in Österreich vom Verein gesammelt werden kommen zur Gänze der Schule, den Kindern und Elternteilen in Afagnan-Deveme Togo zu Gute. Gespendetes Geld wird auf dem eigens angelegten Konto verwahrt, zu dem nur die drei Mañana  Vereinsmitglieder und drei Vertrauenspersonen in Togo Zugriff haben. Einmal im Jahr werden die Jahresgehälter an die Lehrpersonen bezahlt. Ausgaben für Strom und Schulmaterialien für die Schulkinder und Elternbildung werden laufend von den Spenden gedeckt. Außerdem werden bei Heimaturlauben von Pater Laurent für alle Schüler Schulmaterial für das ganze Jahr gekauft. Diese beinhalten Schuluniformen, Hefte, Stifte. Im Vorjahr bekamen die Schüler und Schülerinnen auch eigens genähte Taschen geschenkt. Die Einnahmen und Ausgaben werden strengstens überwacht. Sachspenden wie Kugelschreiber, Blöcke, Kleidung Stoffe, Wolle, aber auch T-Shirts und Messer, Hosen und Schuhe werden per Post verschickt. Hier belaufen sich die Kosten für den reinen Versand der Pakete auf circa 150 Euro, wobei der Versand nach Togo bereits 130 Euro kostet. "Es ist schon anstrengend das Geld zusammen zu bekommen, aber anstrengend ist es auch das Geld dann tatsächlich nach Togo zu bekommen.", so die drei Vereinsmitglieder. Den eigenen Vorteil sehen sie klar bei der Familie von Pater Laurenz vor Ort. 

Diverse Projekte zur Spendengenerierung

Um sich bei allen Menschen, die die Aktivitäten von Mañana seit der Gründung unterstützt haben und auch immer noch unterstützen "Danke" zu sagen, ruft der Verein immer wieder besondere Projekte ins Leben. Im Vorjahr gab es zum Beispiel zum dritten Mal in sieben Jahren ein Ostergeschenk bei dem mit dem Einsatz von 20 Euro eine Stofftasche als Schultasche für ein bestimmtes Kind in Togo gefüllt werden konnte. In Erinnerung bleiben den drei Vereinsmitgliedern und ihren Unterstützern sicher die großen Pfarrfeste zum Palmsonntag, die selbst gebackenen Kekse und Lebkuchen zu Weihnachten, das große Suppengeschenk, die verarbeiteten Gaben aus der Erntekrone oder der von Benjamin Kern und Leonhard Schaidreiter, zwei der vier "Chefs of Pongau", zubereitete Aal. Wie gut ihre Geschenke bei ihren Unterstützern ankommen, wissen Theresia Kern, Gertrud Huber und  Laurent Pierre Chardey. Bei einem Spendenziel von 8.000 Euro im Vorjahr wurden sie beim Blick auf das Spendenkonto nach Ostern trotzdem freudig überrascht. "Wie groß war die Freude, als wir unser Ziel so schnell erreicht hatten.", sind sich die Mañana-Vereinsmitglieder einig. In Vorbereitung für dieses Jahr ist schon die nächste Osteraktion mit selbst gegossenen Kerzen und ein Vortrag über den letzten gemeinsamen Togo-Aufenthalt. Etwas ganz Besonderes für die Bewohner von Afagnan-Deveme ist auch geplant: die Sicherung des traditionellen Reis-Essen zu Weihnachten, das der Würstelsuppe in Salzburg ähnelt. 

Bei viele Helfer*innen bedanken

Danke sagen, wollen Theresia Kern, Gudrun Huber und Laurent Pierre Chardey vor allem bei den fleißigen Näherinnen aus Bischofshofen, die in liebevoller Handarbeit 300 Schultaschen genäht haben. Diese sind Christina Marie Stock, Anna Salchegger, Monika Schartner und Viktoria Griedling. Bedanken will sich der Verein auch bei Hannelore Steinacher, die wichtige und unvergessene Arbeit für den Verein und die Pfarrgemeinde Bischofshofen leistet. Eine besondere Spende bleibt Pater Laurent im Gedächtnis. Neben Materialspenden wie Stoffe und Wolle zum Verarbeiten hat der Verein Messer von der Personalvertretung der Gemeinde Bischofshofen bekommen. "Ich habe die Messer im Koffer mit nach Togo genommen. Natürlich wurde mein Koffer gescannt, aber vor einer Kontrolle hatte ich trotzdem Angst.", erinnert sich Laurent Pierre Chardey zurück. 
 

An "Pasado mañana" denken

Für "Pasado mañana" (übersetzt "Übermorgen") haben die drei Vereinsmitglieder große Visionen vor Augen. Zum Einen wollen sie eine Kantine mit Mittagstisch für die Schulkinder errichten. "Ein Traum wäre wenn die Kinder Zugang zu sauberem Wasser hätten und die Lebensmittelzufuhr gesichert wäre. Nicht nur für die Kinder, sondern für das ganze Dorf", sind sich die drei Vereinsmitglieder ihres Zieles sicher. Ein weiteres Ziel des Vereins ist der Erwerb eines Grundstücks vor Ort, um Lebensmittel selbst anbauen zu können.

Ziele gemeinsam erreichen

Der Verein "Mañana", mit den dreien Vereinsmitgliedern Theresia Kern, Gertraud Huber und Pater Laurent Pierre, möchte sich herzlich bei allen Wohltäterinnen und Wohltätern für Ihre vielfältigen Spenden in bar oder in Form von Sachleistungen, aber auch für die Sicherung der Schulbildung in Afagnan-Deveme, bedanken. 

Auch Sie wollen einem Kind den "Schlüssel zum Leben" ermöglichen? 
Dann spenden Sie an das Konto:
Verein "Mañana -Morgen" 
IBAN: AT41 2040 4000 4297 0707
BIC SPGSAT2SXXX

Oder melden Sie sich telefonisch oder per Mail direkt bei uns. Ihre Anfrage wird an den Verein weitergeleitet. Weitere Infos erhalten Sie auf der Homepage von Homepage von "Mañana".

Mehr vom Verein erfahren

Einen ganz besonderen Einblick in den Verein bietet der "Mañana" den MeinBezirk.at-Lesern. Visuell nehmen uns die Vereinsmitglieder mit zu ihren letzten Togo-Besuch. Mehr dazu hier in der Bildergalerie:

Mañana nimmt uns mit
Der Verein hat es sich zum Ziel gesetzt Mañana, also Morgen, heute schon zu gestalten  | Foto: Benjamin Kern
Pater Laurent diente als Schlüsselfigur zum neuen Ziel der Spenden. | Foto: Benjamin Kern
Gertraud Huber kann sich noch gut an die Freude erinnern, als sie das Vorjahres-Spendenziel bereits zu Ostern erreicht hatten. | Foto: Benjamin Kern
Theresia Kern freut sich, vielen Kindern den Schlüssel zum Leben – Schulbildung – ermöglichen zu können. | Foto: Benjamin Kern
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