Umfrage: was willst du die Polizei fragen?
Die Polizei beantwortet eure Fragen
Wie gehe ich mit einem Trauma um und müssen Polizisten auch Radarstrafen bezahlen? Die Polizei beantwortet Fragen, die von echten Pongauern an uns gestellt wurden.
ST. JOHANN. In der Ausgabe 31 haben die BezirksBlätter Pongau echte Personen gefragt, welche Fragen sie der Polizei stellen wollen. Nachdem diese Unklarheiten für so ziemlich jeden Pongauer interessant sein könnten, wurden sie kurzer Hand dem Referenten für Verkehrs- und Einsatzangelegenheiten, Georg Reichenkendler vom Bezirkspolizeikommando St. Johann, vorgetragen.
Traumabewältigung
"Wenn man schwere Traumata erleidet, muss man vor allem drei Sachen machen: Reden, reden und reden", so die erste Antwort von Georg Reichenkendler auf die Frage von Frau Lackner. Es ist wichtig, das Erlebte nicht in sich hineinzufressen, sondern mit geschulten Personen, aber auch mit engen Vertrauten, darüber zu sprechen, um das Geschehene zu verarbeiten.
"Wenn direkt nach einem traumatischen Erlebnis, wie einem schweren Unfall, die Polizei vor Ort ist, können die geschulten Beamten bereits am Unfallort Beistand leisten", erzählt der Polizist. In weiterer Folge wird traumatisierten Personen immer geholfen professionelle Hilfe zu finden.
"Eine der schlimmsten Sachen im Polizeiberuf ist es, Schreckensnachrichten wie einen Todesfall zu übermitteln. Wenn dieser Fall eintrifft, wird direkt ein Kriseninterventionsteam mit den Polizisten mitgeschickt, dass die Nachricht so professionell und schonend wie möglich überbracht wird", erklärt Georg Reichenkendler zu Schreckensnachrichten.
Ausweichverkehr auf Bundesstraßen
"Grundsätzlich gibt es die Abfahrtssperren, um die Überlastung in den Gemeinden abzumildern, jedoch ist das eine eher zahnlose Geschichte. Kontrollen der Abfahrenden lösen noch mehr Verzögerungen aus und man kann zusätzlich nicht kontrollieren, ob die Destination eines Reisenden in der Gemeinde liegt", erklärt der Pongauer Polizeibeamte zum Thema Abfahrtssperren.
Um den Verkehr in den Stoßzeiten an Samstagen in den Schulferien so klein wie möglich zu halten, empfiehlt der Beamte, die Reisezeiten zu überdenken. Lösungen wäre die klassischen Reisetage auszusitzen und ein bis zwei Tage später in den Urlaub zu reisen: "Man hat eine viel geringer Reisezeit und ist bei der Ankunft um einiges entspannter." Auch nicht zwingend notwendige "Shoppingausflüge" in die Stadt sollten unter der Woche vorgenommen werden. "Denn bei einer Überlastung kann die Polizei auch keine Lösung herbeiführen", sagt Georg Reichenkendler abschließend.
Langsamfahrer werden bestraft
Dies stimmt laut den Polizisten so nicht, denn Langsamfahrer werden sehrwohl bestraft. Jedoch müsse man genauerer Ursachenforschung anstellen, wieso ein Verkehrsteilnehmer zu langsam fährt, meine Georg Reichenkendler."Wenn starker Regen die Sicht behindert, ist eine Geschwindigkeit unter dem Tempolimit legitim. Fährt jemand jedoch konstant 50 bei erlaubten 100 und stellt dabei eine Gefahr für den Straßenverkehr da, wird diese Person gestraft", so der Pongauer.
Jugend Verständnis entgegenzubringen
"Wir versuchen der Jugend immer Verständnis entgegen zu bringen, da wir selber auch alle einmal jung waren". Bei Banalitäten macht beispielsweise der Ton die Musik und wenn die Jugendlichen ihre Fehler einsehen, kann man gerne Nachsicht walten lassen.
"Generell versuchen die meisten Polizisten, die Jugendlichen im Maß erlaubten etwas toleranter zu behandeln", erklärt Georg. Es gibt laut dem Beamten jedoch Regeln, die eingehalten werden müssen: "Bei Körperverletzung gibt es keinen Spielraum, egal wie jung eine Person ist".
Auch Polizei blecht bei Blitzer
"Natürlich werden Polizisten auch geblitzt und müssen die Strafe bezahlen", so die klare Antwort vom Pongauer. Jedoch weißt Georg Reichenkendler darauf hin, dass die Beamten in Blau auch nur Menschen sind und Fehler zu machen ist menschlich. In den Gemeinden gibt es enorm viele Verkehrszeichen und da kann es einem jeden passieren, eine Vorfahrt oder Geschwindigkeitsschild zu übersehen.
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