Lehre zum Schuster
Ein Handwerk das sich zu erhalten Lohnt

Bernadette Baldauf ist selbständige Schusterin und will das Wissen über ihr Handwerk so bald es möglich ist an einen Lehrling weitergeben. | Foto: Philipp Scheiber
7Bilder
  • Bernadette Baldauf ist selbständige Schusterin und will das Wissen über ihr Handwerk so bald es möglich ist an einen Lehrling weitergeben.
  • Foto: Philipp Scheiber
  • hochgeladen von Philipp Scheiber

Bernadette Baldauf ist Handwerkerin einer aussterbenden Kunst. Die Pongauerin betreibt in Kleinarl eine Schusterei und teilt uns mit, wieso es so wichtig sei, ihr Handwerk weiter zu vererben. Aus diesem Grund bereits sich die Kleinarlerin bereits vor, ihr Können irgendwann an einen Lehrling weiterzugeben. 

KLEINARL. Bernadette Baldauf ist bereits seit zwölf Jahren Schusterin aus Leidenschaft. Ihr nächste Schritt ist es, einen Lehrling auszubilden. Jedoch bedarf dieses Unterfangen noch einiges an Vorbereitungszeit. Was Lehrlinge bei der Handwerkerin eines Tages lernen können und wieso der Beruf "Schuster" vom aussterben bewahrt werden sollte, erklärt sie uns in ihrer Werkstatt.

Von High-Heels bis zu Bergschuhen werden von Bernadette Baldauf hergestellt. | Foto: Philipp Scheiber
  • Von High-Heels bis zu Bergschuhen werden von Bernadette Baldauf hergestellt.
  • Foto: Philipp Scheiber
  • hochgeladen von Philipp Scheiber

Unternehmerisches Ziel: Lehrling

Die 42-Jährige konnte sich im Februar 2021 den Traum erfüllen und im verschlafenen Kleinarl ihre eigene Schusterei "Die Schusterei" eröffnen. Da ihr Geschäft schnell anlief, spielt Bernadette Baldauf ernsthaft mit dem Gedanken, einen Lehrling auszubilden, sodass ihre Handwerksform nicht ausstirbt. Jedoch wird sich der zukünftige Lehrling etwas gedulden müssen, denn es stellen sich der Kleinarlerin noch gewisse Probleme in den Weg.

Zum einen ist ihre Werkstatt, welche sich im Erdgeschoss eines alten Hauses befindet, noch nicht "lehrlingsgeeignet", da zum einen die Decke zu tief hängt. Baldauf sucht bereits nach einer Lösung und sie hofft, dass durch diese Formalität kein wertvoller Arbeitsplatz verloren gehe.

Mitten im verschlafenen Kleinarl findet man die schuster-Werkstatt. | Foto: Philipp Scheiber
  • Mitten im verschlafenen Kleinarl findet man die schuster-Werkstatt.
  • Foto: Philipp Scheiber
  • hochgeladen von Philipp Scheiber

Zum anderen hat die Pongauerin noch keine professionelle Erfahrung in der Ausbildung. "Es ist eine große Verantwortung einen Lehrling auszubilden. Ich will keine billige Arbeitskraft, sondern mein Handwerk weitergeben", so die Schusterin.

Wenn diese Hürden in absehbarer Zukunft überwunden sind, wird Bernadette Baldauf auf dem schnellsten Weg einen Lehrling einstellen.

Von der Sohle bis zum Innenschuh, jeder einzelne Teil wird in Kleinarl hergestellt. | Foto: Philipp Scheiber
  • Von der Sohle bis zum Innenschuh, jeder einzelne Teil wird in Kleinarl hergestellt.
  • Foto: Philipp Scheiber
  • hochgeladen von Philipp Scheiber

Ihre Erwartungen

"In erster Linie sollte man Interesse an meinem Handwerk haben und nicht eine Lehre beginnen, weil es die Eltern so wollen", erklärt uns Baldauf. Abgesehen davon ist die Freude bei der Arbeit eine Voraussetzung. Von Vorteil wäre auch etwas handwerkliches Geschick, alles andere kann erlernt werden. 

Die Schusterin erwartet sich vom Lehrling Motivation und Freude an der Arbeit. | Foto: Philipp Scheiber
  • Die Schusterin erwartet sich vom Lehrling Motivation und Freude an der Arbeit.
  • Foto: Philipp Scheiber
  • hochgeladen von Philipp Scheiber

Wenn man sich eines Tages in Kleinarl bewirbt, wird es eine Probewoche geben. Wenn nach dieser Woche das Feuer im Lehrling immer noch brennt, dann gibt es laut der Schusterin keine Grenzen.

Das erlernt man

Die Pongauerin bietet einerseits Reparaturen aller Art an. Andererseits werden von ihr qualitativ hochwertige Schuhe nach Maß angefertigt. Welche Art von Schuh ist egal. Von Pumps bis zum Bergschuh wird jede Art von Fußbekleidung von Bernadette Baldauf gefertigt. "Jeder Fuß ist wie ein Fingerabdruck, deshalb gibt es bei mir keine zwei gleichen Paare", teilt sie mit. 

Neben der Produktion von Maßschuhen jeglicher Art werden auch Reparaturen durchgeführt. | Foto: Philipp Scheiber
  • Neben der Produktion von Maßschuhen jeglicher Art werden auch Reparaturen durchgeführt.
  • Foto: Philipp Scheiber
  • hochgeladen von Philipp Scheiber

Die Schuh-Handwerkerin hat vor, ihrem Lehrling das Handwerk so beizubringen, wie sie es einst erlernte: "Zuerst werden Schuhe repariert, um den Aufbau des Schuhes detailliert zu erkennen. Nebenher werden die ersten Schuhe für einen selbst angefertigt, sodass etwas ohne Schaden daneben gehen kann." In weitere Folge wird herausgefunden was einem liegt und diese Fertigkeiten werden optimiert.

Der Reiz am Schuhwerk 

Für die Maßschumacherin war Arbeit ein Mittel zum Zweck, bis ihr ehemaliger Chef einen ganz spezifischen Satz von sich gab: "Wenn ich's mir noch einmal aussuchen könnt, würd ich Schuster werden", sagte er. Da war es Bernadette Baldauf klar, sie will schöne und qualitativ hochwertige Schuhe machen und bewarb sich von Österreich bis Australien bei kleinen Maßschumachern. Eine Lehrstelle fand die Kleinarlerin schließlich in Wien, arbeitete dort auch mehrere Jahre bevor sie sich in Kleinarl selbstständig machte.

Jeder Schuh ist ein Einzelstück das bis zu zwei Wochen Arbeit bedarf. | Foto: Philipp Scheiber
  • Jeder Schuh ist ein Einzelstück das bis zu zwei Wochen Arbeit bedarf.
  • Foto: Philipp Scheiber
  • hochgeladen von Philipp Scheiber

Auf die Frage wieso es genau die Schuhmacherei wurde erklärte Baldauf: "Der Reiz, in aufwendiger Kleinarbeit, über einen Zeitraum von zwei Wochen was zu erschaffen, macht einen einfach Stolz. Wenn der Kunde dann noch zufrieden mit dem Werkstück ist, fühlt es sich doppelt so gut an."

Abschließend teilte uns Bernadette Baldauf mit, was sie an ihrem Handwerk so schätzt. Bei der Maßschumacherei bleibe die Liebe zum Detail erhalten und so könne keines ihrer Werke in der Masse verschwinden.

Das könnte dich auch interessieren:

Spende an das Haus der Senioren in St. Veit
Sie helfen Kindern in und außerhalb der Schule

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Anzeige
Europäische und nationale Vorschriften stützen sich – dank der Arbeit der europäischen Behörde EFSA und ihrer nationaler Partner – auf wissenschaftliche Erkenntnisse. | Foto: EFSA
4

„Safe2Eat“ 2025
Österreich setzt erneut ein Zeichen für Lebensmittelsicherheit in Europa

„Safe2Eat“ 2025 stärkt mit 23 europäischen Partnerländern das Bewusstsein für sichere Lebensmittel – Österreich ist mit der AGES erneut aktiv dabei. ÖSTERREICH. Mit dem bisher größten Partnernetzwerk startet die europäische Initiative „Safe2Eat“ 2025 in ihre fünfte Runde. Ziel der Kampagne unter der Leitung der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) ist es, das Bewusstsein für sichere Lebensmittel europaweit zu stärken. Österreich beteiligt sich erneut aktiv – vertreten durch...

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Anzeige
Der Hochkönigman ist jedes Jahr für Klein und Groß gleichermaßen ein freudig-sportliches Highlight. | Foto: Andi Frank
8

Event-Highlights
Mai oh Mai, am Hochkönig ist was los!

Event-Highlights Ende Mai: Lachen, Laufen & laut feiern in der Region Hochkönig. REGION HOCHKÖNIG. Ende Mai wird’s in der Region so richtig lebendig! Von Kabarett über Trailrunning bis zur Partynacht ist in Maria Alm und Umgebung alles dabei. Ob Kulturfan, Sportbegeisterte*r oder Nachtschwärmer – der Veranstaltungskalender lässt keine Wünsche offen. Kabarett im Dorf mit Gery Seidl – 28. Mai 2025, Maria AlmDer beliebte Kabarettist Gery Seidl bringt mit seinem Best-Of-Programm „Eine Runde Seidl“...

  • Salzburg
  • Pinzgau
  • PR-Redaktion Salzburg

UP TO DATE BLEIBEN


Aktuelle Nachrichten aus Salzburg auf MeinBezirk.at/Salzburg

Neuigkeiten aus dem Bezirk als Push-Nachricht direkt aufs Handy

Newsletter abonnieren und wöchentlich lokale Infos bekommen

MeinBezirk auf Facebook: Salzburg.MeinBezirk.at

MeinBezirk auf Instagram: @salzburg.meinbezirk.at

Video einbetten

Es können nur einzelne Videos der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Playlists, Streams oder Übersichtsseiten.

Abbrechen

Karte einbetten

Abbrechen

Social-Media Link einfügen

Es können nur einzelne Beiträge der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Übersichtsseiten.

Abbrechen

Code einbetten

Funktionalität des eingebetteten Codes ohne Gewähr. Bitte Einbettungen für Video, Social, Link und Maps mit dem vom System vorgesehenen Einbettungsfuntkionen vornehmen.
Abbrechen

Beitrag oder Bildergalerie einbetten

Abbrechen

Foto des Tages einbetten

Abbrechen

Veranstaltung oder Bildergalerie einbetten

Abbrechen

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.