Honig
Honigproduktion im großen Stil

1,2 Kilogramm Honig essen die Österreicher im Durchschnitt pro Kopf und Jahr. Da gibt es bei Honigmayr viel zu tun. | Foto: Honigmayr
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  • 1,2 Kilogramm Honig essen die Österreicher im Durchschnitt pro Kopf und Jahr. Da gibt es bei Honigmayr viel zu tun.
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Das Unternehmen Honigmayr ist einer der größten Abfüller im Pongau, wir haben uns mit Jutta Mittermair Sprecherin des Betriebes über die Honig-Ernte und ihre Zulieferer unterhalten.

TENNECK. Das ehemalige Familienunternehmen Honigmayr ist seit einiger Zeit Teil der Spitz-Gruppe. Der Betrieb füllt im Pongauer Tenneck Honig tonnenweise ab, wir sprachen mit Jutta Mittermair, leitende Betriebssprecherin von Honigmayr.

Woher beziehen sie ihren Honig?
JUTTA MITTERMAIR Mit einem Pro- Kopf-Verbrauch von etwa 1,2 Kilogramm pro Jahr zählen die ÖsterreicherInnen gemeinsam mit den Deutschen zu den fleißigsten HonigkonsumentInnen in Europa. Somit verzehren wir in Österreich jährlich mehr als unsere heimischen Bienen sammeln und unsere Imker verarbeiten können. Daher füllen wir bei Honigmayr Honig aus aller Welt ab und kennzeichnen, ob der Honig im Glas aus Österreich kommt. Wir haben dazu eine eigene Produktlinie, „Heimat Selection“. Wichtiger jedoch als Landesgrenzen ist eine intakte Flora für die Qualität von Honig. Unsere erfahrenen Honigexperten sind daher stetig auf der Suche nach unberührten Landschaften – und sind neben Österreich unter anderem auch in Spanien, Italien, Moldawien, Rumänien, Chile, Mexiko, Kuba und Argentinien fündig geworden. In diesen Ländern befinden sich unberührte Flecken Natur mit einer überwältigenden Pflanzenvielfalt, die besten und hochwertigsten Honig garantieren.

Wo findet die Abfüllung statt und wie ist der Ablauf?
JUTTA MITTERMAIR Honigmayr hat einen Standort und der befindet sich im Salzburger Tenneck. Hier füllen wir jährlich mehrere Tausend Tonnen Honig ab. Bis zu 100 Tonnen pro Woche verarbeiten wir dabei zu feinstem Qualitätshonig. Nach dem Rohwarenlager geht es bei der Honigherstellung in der Wärmekammer weiter, wo es darum geht, den naturgemäß kristallisierten Honig zu verflüssigen. Danach werden die Honigfässer zusammen in einen großen Honigtank gefüllt und der Honig durchläuft die nächsten Schritte bis zur Abfüllung. Der Honig wird unter anderem für rund 24 Stunden schonend temperiert, um restliche Zuckerkristalle zu lösen.

Wie erfolgreich war die Honigernte bis jetzt? Wie viele Tonnen wurden geerntet?
JUTTA MITTERMAIR Das Frühjahr und der Sommer 2019 waren geprägt von einem relativ sprunghaften Wetter. Wir hatten außergewöhnliche Hitzeperioden sowie starke und teilweise auch ausdauernde Regenfälle. Das hat sowohl in Österreich als auch in den europäischen Ländern sowie in Zentral- und Südamerika zu Ernterückgängen geführt – vor allem die Blütenhonigernte hat hier gelitten.

In welchen Regionen war sie am ertragreichsten?
JUTTA MITTERMAIR Osteuropa scheint etwas weniger betroffen zu sein.

Die Abfüllung in Tenneck und der naschende Bär sind den Pongauern gut bekannt. | Foto: Honigmayr
  • Die Abfüllung in Tenneck und der naschende Bär sind den Pongauern gut bekannt.
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Wie hat sich das Wetter der Vormonate auf die Ernte und auch auf die Bienenvölker/Bienenzucht ausgewirkt? Wie betrachten Sie den Klimawandel?
JUTTA MITTERMAIR Aufgrund des häufigen Regens, schwankender Temperaturen und den Witterungsbedingungen konnten die Bienen seltener ausschwärmen. Daher haben viele Imker in Europa und vor allem in Österreich ihre Bienen zusätzlich mit Fütterungszucker versorgt. Der Klimawandel macht sich also definitiv bemerkbar.

Wie ist ihr Verhältnis zur Landwirtschaft, beispielsweise werden Wiesen mittlerweile öfter gemäht als vor einigen Jahren?
JUTTA MITTERMAIR Bester Honig kommt aus jenen Regionen, die im Einklang mit der Natur sind. Unsere Imker leisten hervorragende Arbeit, die man nicht genug wertschätzen kann. Ein ausgewogenes Blütenvorkommen ist natürlich von großer Bedeutung. Das Ausmaß an verschiedenen Blüten ist im Jahresvergleich regional doch sehr unterschiedlich, daher ist ein bestimmter Honig nie in den gleichen Mengen vorhanden. Das macht den Honig auch zu einem so spannenden Produkt, weil die Natur den Takt vorgibt. Initiativen, die dem Bienenwohl dienen, sind daher sehr zu begrüßen.

Gab es Melezitose? Falls ja, wie wird dieser Honig dann verarbeitet?
JUTTA MITTERMAIR Imker in Österreich hatten heuer auch leider mit Melezitose-Hoing zu kämpfen. Die Ausprägungen waren unterschiedlich stark. Die Problematik beim sogenannten „Zementhonig“ ist, dass er nicht ausgeschleudert werden kann und der Biene auch nicht als Nahrung dient. Bei Honigmayr waren wir davon aber nicht betroffen.

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