Regionalitätspreis 2022 Bildung Forschung
Salzburg begreifen
Das Projekt "Salzburg begreifen" erleichtert dem Nachwuchs das Verstehen komplexer Zusammenhänge.
BAD HOFGASTEIN. "Wir setzen schon bei den Kleinsten an, säen einen Samen für die Zukunft. ‘Salzburg begreifen‘ ist ein Unterrichtsmaterial, das für den Sachunterricht in der dritten und vierten Klasse Volksschule, insbesondere für den Heimatkundeunterricht konzipiert wurde", erklärt Gabi Wagner das Projekt "Salzburg begreifen" und fügt hinzu:
"Kinder lernen ihr Bundesland kennen, indem sie auf einem 16 Quadratmeter großen Satellitenbild Materialien platzieren und so eine dreidimensionales Bild des Landes Salzburg erstellen. Berge aus Holz, Flüsse und Verkehrswege als Perlenketten, Einwohner als Spielfiguren, Schigebiete, Betriebe, Einsatzfahrzeuge und vieles mehr motivieren die Kinder zum Lernen, Forschen, Entdecken und Diskutieren. Was hat das nun alles mit regionaler Wirtschaft zu tun? Um Wirtschaft überhaupt verstehen zu können, muss man in einem ersten Schritt einmal verstehen, was Wirtschaft ist. Spontan eine Antwort auf die Frage 'Was ist Wirtschaft?' zu finden, stellt selbst viele Erwachsene vor eine große Herausforderung. Das Verständnis dafür legen wir schon in der Volksschule."
Zusammenhänge aufzeigen
Mit "Salzburg begreifen" soll die Darstellung der Zusammenhänge in den Fokus rücken: Die Vertiefung in Themen wie Infrastruktur, Demografie, Verkehrsnetz, Landwirtschaft, Industrie und Tourismus schafft ein komplexes Wissen und eine Verbundenheit zur eigenen Region. Kinder “begreifen”, wie vernetzt die unterschiedlichen Bereiche sind und dass viele voneinander abhängig sind. "Wer diese Bereiche miteinander in Beziehung setzen kann, erkennt, was Wirtschaft bedeutet und wo die eigene Position in diesem System ist. Die Kinder erleben, wie vielfältig die eigene Heimat und ihre unmittelbare Umgebung ist und welche Chancen sie bietet. Es wird ihnen bewusst, dass sie selbst durch eigene Entscheidungen bereits aktiver Teil der Wirtschaft sind. Außerdem lernen sie die vielfältigen Berufsmöglichkeiten kennen. Das Bewusstsein des ‘Ich gehöre dazu‘ weckt Interesse, Systeme besser zu verstehen und zu begreifen", erklären die Projektleiterinnen.
Rüstzeug vermitteln
"Der tägliche Schulunterricht ist geprägt von vielen Herausforderungen. Wir Lehrer bereiten Kinder auf eine sich schnell wandelnde Zukunft vor, die in vielen Bereichen sehr komplex und schwer greifbar ist. Deshalb ist der frühe Erwerb grundlegender Kompetenzen wie Kooperation, Kollaboration, Kommunikation und Flexibilität ein absolutes Muss. Diese bilden für den sozialen und zwischenmenschlichen Bereich ein notwendiges Rüstzeug für ein gutes und erfolgreiches Miteinander im Erwachsenenalter", führt das Trio aus. "Wertschätzung, Achtsamkeit und Offenheit gegenüber Mitmenschen, ihren Kulturen und Regionen soll mit ‘Salzburg begreifen‘ gefördert werden."
Für Natur sensibilisieren
Auch der Bereich Natur bildet einen wesentlichen Teil des Unterrichtsmaterials von “Salzburg begreifen”. Themen wie Landschaftszonen, Flüsse, Berge, Moore, Höhlen, Klammen, Wasserfälle und Moore werden 'begreifbar' dargestellt. Kinder lernen die vielfältige Landschaft Salzburgs kennen. Naturlandschaften stehen Kulturlandschaften gegenüber. Einerseits entdecken die Kinder Schutzgebiete, wie zum Beispiel den Nationalpark Hohe Tauern mit seinen Almgebieten und Gletschern. Diese Zonen sind unantastbar, beispielsweise für die Errichtung von Skigebieten, oder Moore, die als Lebensraum vieler Tierarten nicht von Menschenhand verändert werden dürfen. Andererseits begreifen die Kinder, warum viele Flächen des Landes für Land-und Forstwirtschaft benötigt werden. Viele Menschen betreiben Landwirtschaft, produzieren für das eigene Bundesland Milch, Fleisch und so weiter. Kinder sollen eine Sensibilisierung und Wertevermittlung bezüglich des Umgangs mit unserem Land und den Menschen, die darin leben und arbeiten, erleben.
"Wird den jungen Menschen bewusst, dass Salzburg eine Lebensoase ist, werden sie ihre Umwelt wertschätzen und schützen lernen. Sie werden ‘gesunden Boden‘ als wertvolle Lebensgrundlage sehen", wissen die Gewinner des Regionalitätspreises 2022 in der Kategorie "Bildung und Forschung".
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