SPÖ-Politikerin Höfelsauer disqualifiziert sich mit "Nudlaug"-Sager selbst

- Alexander Holzmann, Redakteur bei den Bezirsblättern im Pongau.
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SALZBURG (aho). "Die Gemeindepolitik braucht weniger Nudelaugen und dafür mehr Frauen", ließen die SPÖ-Frauen Salzburg in ihrer Aussendung wissen. "Wenn ich Frauen frage, ob sie auf meiner Liste antreten wollen, erhalte ich oft die Antwort, dass ich besser ihren Mann fragen soll. Den will ich aber in vielen Fällen gar nicht, weil der ist manchmal ein Nudlaug", schilderte die SPÖ-Bürgermeisterin von Lend-Embach, Michaela Höfelsauer.
Mutig, aber untauglich
Grundsätzlich ist es sehr zu begrüßen, dass die SPÖ-Frauen für ein ausgeglichenes Geschlechterverhältnis in der Politik kämpfen. Verständlich ist auch, dass toughe Frauen in der Politik mehr bewegen könnten als so mancher Mann. Und zweifelsohne ist es mutig, als Frau so harsch vorzugehen und eigene Forderungen klarzumachen. Jedoch sollte man sich gerade in dieser Causa auch der eigenen Wortwahl bewusst sein: Die weniger politik-tauglichen männlichen Pendants nämlich als Nudelaugen abzustempeln, grenzt in diesem Zusammenhang an Obszönität.
Schuss ins eigene Knie
Mit dieser Aussage disqualifiziert sich Höfelsauer selbst für eine geschlechterneutrale Ausrichtung von Politik. Der Begriff "Nudelauge" oder mundartlich "Nudlaug" mag vielleicht durch die Fernsehserie "Ein echter Wiener geht nicht unter" breitgetreten worden sein, politiktauglich ist dieser Begriff deshalb aber noch lange nicht. Schließlich bezeichnet ein Nudelauge nichts anderes als die Harnröhrenöffnung des männlichen Gliedes und ist somit ein derbes Schimpfwort. Bevor solche Phrasen gedroschen werden, sollte man sich zuerst über die Bedeutung informieren, gerade wenn man als Frau für eine geschlechterneutrale Politik kämpfen will. Sonst können solche Aktionen schnell zum Schuss ins eigene Knie werden...
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