Absage droht
Wasserrettung Schwarzach findet kein Becken für Schwimmkurs

Der Ortsstellenleiter der Wasserrettung Pongau West, Maximilian von Brauchitsch (links), und der technische Leiter, Eric Schiffer, berichten von der schwierigen Suche nach einem Ausweichquartier für ihren Schwimmkurs für Anfänger. | Foto: Felix Hallinger
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Die Wasserrettung tut sich in ganz Salzburg zunehmend schwer, geeignete Becken für Nichtschwimmer-Kurse zu finden. In Schwarzach droht für heuer sogar eine Absage. Die Nachfrage nach Anfängerkursen nimmt indessen immer mehr zu.

SCHWARZACH. Während die Nachfrage nach Schwimmkursen für Anfänger steigt, tun sich die heimischen Wasserrettungen zunehmend schwer, geeignete Bäder dafür zu finden. Die Wasserrettung Pongau West in Schwarzach muss in diesem Jahr wohl ganz darauf verzichten.

Wo habt ihr als Kind Schwimmen gelernt?


Schwierige Suche nach Ausweichbecken

Weil man heuer aus Kapazitätsgründen nicht wie sonst im Becken des Reha-Zentrums in St. Veit unterkommen kann, ist man in Schwarzach auf der Suche nach alternativen Standorten für die Nichtschwimmer-Kurse. Das gestaltet sich allerdings schwieriger als gedacht: "Wir haben schon zahlreiche Hotels in der Nähe durchgerufen und leider nirgends einen geeigneten Platz gefunden", berichtet Eric Schiffer, der die Kurse für die Schwarzacher Wasserrettung organisiert. Die Antworten seien meist ähnlich ausgefallen: Man wolle die Bäder entweder exklusiv für die Hausgäste freihalten, oder die Becken seien in der Zwischensaison gar nicht in Betrieb.

Die Ausbildung von Schwimmerinnen und Schwimmern gehört zu den Kernaufgaben der Wasserrettung. | Foto: Gewolf
  • Die Ausbildung von Schwimmerinnen und Schwimmern gehört zu den Kernaufgaben der Wasserrettung.
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Auch aus dem Krankenhaus in Schwarzach hat die Wasserrettung eine Absage erhalten. Die Bereitstellung des hauseigenen Therapiebeckens sei aus Hygienegründen nicht möglich, erklärt Klinikum-Sprecher Lars Atorf auf Nachfrage. "Der Reinigungsaufwand bei unserem alten Fugenbecken wäre unvertretbar hoch, wenn wir hier mehrmals pro Woche zwischen Patienten — die ja auch erkrankt sind — und externen Nutzern wechseln müssten", so Atorf. Man bedauere es daher sehr, der Wasserrettung "in einem so wichtigen Anliegen" nicht helfen zu können.

Ausweichen ins Freibad ist schwierig

Normalerweise finden die Kurse jährlich im Frühling vor dem Start der Badesaison statt. Ein Ausweichen auf einen späteren Termin in einem Freibad sei mit den Anfängerkursen kaum möglich: "Einer Gruppe kleiner Kinder in einem Freibad schwimmen beizubringen, ist fast unmöglich. Da gibt es einfach viel zu viele Ablenkungen", erklärt Schiffer. Außerdem seien nicht alle Schwimmbecken für derartigen Unterricht geeignet. Es brauche etwa einen abgegrenzten Bereich und im Idealfall verschiedene Tiefen, um die Kinder an das Wasser zu gewöhnen.

Freibäder mit vielen Besuchern seien für Anfänger-Schwimmkurse oft ungeeignet, weil sich Kinder von den vielen Einflüssen leicht ablenken lassen.  | Foto: Franz Neumayr
  • Freibäder mit vielen Besuchern seien für Anfänger-Schwimmkurse oft ungeeignet, weil sich Kinder von den vielen Einflüssen leicht ablenken lassen.
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Belegen würde die Wasserrettung das entsprechende Becken für neun Einheiten in drei Wochen, um das gewohnte Kursangebot bieten zu können. "Die Anfrage wäre noch für viel mehr Kurse gegeben, aber wir sind natürlich auch mit unseren Personalressourcen eingeschränkt. Wir haben eine Handvoll ehrenamtlicher Schwimmlehrer, die das zusätzlich zu ihrem Job machen", gibt Schiffer zu bedenken.

Anfrage steigt im ganzen Land

Dass die Anfrage nach Schwimmkursen steigt, spüre man in ganz Salzburg, berichtet auch Markus Gewolf. Der Ortsstellenleiter der Wasserrettung in Bischofshofen ist im Landesverband für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig. "Früher haben die Eltern ihren Kindern eben selbst das Schwimmen beigebracht, heute setzt man dabei zunehmend auf unsere Profis", meint der Pongauer. In Bischofshofen habe man mit dem Hotel "Gut Wenghof" in Werfenweng das Glück, einen geeigneten Standort gefunden zu haben.

Markus Gewolf (links im Bild mit Bruder Herbert) ist Ortsstellenleiter in Bischofshofen und Landesreferent für Öffentlichkeitsarbeit. Er berichtet einer steigenden Nachfrage nach Kursen für Nichtschwimmer. | Foto: RegionalMedien Salzburg
  • Markus Gewolf (links im Bild mit Bruder Herbert) ist Ortsstellenleiter in Bischofshofen und Landesreferent für Öffentlichkeitsarbeit. Er berichtet einer steigenden Nachfrage nach Kursen für Nichtschwimmer.
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Andernorts ist es schwieriger: "Im Flachgau wird teilweise nach Freilassing oder Oberösterreich ausgewichen." Einer der Hauptgründe für die schwierige Quartiers-Suche sei der Rückgang klassischer Hallenbäder. Die großen Thermen seien speziell für Nichtschwimmer-Kurse oft nicht ideal, erklärt Gewolf. Der Trubel lenke die Kinder ab und die Becken seien oft zu tief.

Schwimmbad-Besitzer: Bitte melden!

Sowohl Gewolf als auch Schiffer bitten all jene, die potentiell geeignete Schwimmbecken betreiben und auch für Kurse zur Verfügung stellen würden, sich bei der Wasserrettung zu melden. Schwimmkurse seien eine der Hauptaufgaben der Wasserrettung.

Bei der Wasserrettung in Schwarzach hofft man nun, dass sich vielleicht noch bereitwillige Schwimmbad-Besitzer melden, die man bisher nicht auf der Rechnung hatte. | Foto: Felix Hallinger
  • Bei der Wasserrettung in Schwarzach hofft man nun, dass sich vielleicht noch bereitwillige Schwimmbad-Besitzer melden, die man bisher nicht auf der Rechnung hatte.
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Daher wolle man auch in Zukunft gewährleisten, dass sich Kinder möglichst früh im Wasser sicher fühlen. Schiffer betont: "Wir wollen dem Motto der Wasserrettung treu bleiben: 'Jeder Nichtschwimmer ein Schwimmer und jeder Schwimmer ein Rettungsschwimmer'."

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