Zauchensee ist Zentrum der Sicherheit: Ermittler sagen Drogenschmuggel den Kampf an
Eine gestärkte Verbindung zur Bekämpfung und Prävention von international agierenden Drogenringen ist das Ziel der dritten Sicherheitskonferenz in Zauchensee.
ALTENMARKT, ZAUCHENSEE (ama). Von 16. bis 18. April geht es in der Alpenarena Zauchensee um eine verdichtete Zusammenarbeit zwischen Staaten des Westbalkan, Österreich und der Schweiz. „Balkankartelle und andere polykriminelle Banden“ behandelte die Konferenz, an der 90 Experten aus acht Ländern teilnehmen. Der Erfahrungsaustausch mit großer außenpolitischer Bedeutung findet zum dritten Mal in Zauchensee statt, das vor allem dank seiner logistisch idealen Infrastruktur ausgewählt wurde.
Ziel: Netz verdichten
Hauptaufgabe der Konferenz ist es, die Zusammenarbeit zwischen den Westbalkan-Staaten und Österreich zu verbessern und intensiver an der Verbrechensprävention zu arbeiten. "Wir Politiker können polizeiliche Maßnahmen nicht setzen, aber unterstützen", betonte Innenminister Herbert Kickl. Mit einem Blick auf die EU-Ratspräsidentschaft Österreichs ab Juli 2018 will er eine Vernetzung mit allen EU-Ländern fördern.
Operation SMART
Bei der Pressekonferenz am 17. April präsentierte General Franz Lang, Direktor des Bundeskriminalamtes, einen besonderen Erfolg einer solchen Zusammenarbeit. Die Operation SMART – ein Ermittlungsfall Serbiens, Österreichs und der Schweiz – schaffte es, einen internationalen Drogenring zu zerschlagen. "Es ist eines von vielen Beispielen, die von Erfolg gekrönt waren", sagt Kickl. Dies beweist die Bilanz von insgesamt 54 Festnahmen – acht davon in Österreich – und die Sicherstellung von Suchtmitteln mit einem Straßenverkaufswert von 1,3 Millionen Euro.
Stefanović sieht Entwicklungsmöglichkeiten
Der serbische Innenminister Nebojša Stefanović strich die Bedeutung eines dichten Ermittlungsnetzes heraus, da durch den Rauschgiftschmuggel kriminelle Organisationen finanziert werden, deren Einfluss weit über den Drogenhandel hinaus geht. Besonders wichtig sei die Zusammenarbeit der serbischen und österreichischen Behörden bei der Überwachung der Flüchtlingsrouten durch den Balkan. Hier könne man nur schwer zwischen wirklich Hilfsbedürftigen und Mitgliedern krimineller Banden unterscheiden. Die Vernetzung zwischen Österreich und Serbien funktioniere bereits sehr gut, jedoch ist es unbedingt notwendig, die Beziehung zu allen Westbalkan-Ländern zu stärken. Um diese zu gewährleisten, strebe man eine länderübergreifende Ausbildung für Polizisten an.
Technisches und menschliches Know-How
"Wir müssen zeigen, dass wir besser organisiert und ausgerüstet sind als diese Bande", weist Stefanovic auf die Weiterentwicklung technischen Know-hows und den Austausch persönlicher Erfahrung hin. Ein großer Teil der Kommunikation der Drogenbande, die ausgehoben wurde, erfolgte über Messenger-Dienste, die nur schwer oder gar nicht überwacht werden können. Zusätzlich fand der Geldtransfer durch Bargeldübergaben und nicht durch elektronische Transfersysteme statt.
Zum Fall SMART
- 2015 wurde die Schweizer Polizei auf mehrere Dealer in St. Gallen aufmerksam. Nach deren Festnahme stellte sich heraus, dass sie einer Organisation angehörten die in der Schweiz, Serbien und Österreich agierte.
- 2016 gelang der nächste große Schritt in den Ermittlungen: In einem serbischen Lastwagen konnten 35 Kilogramm Mariuhana sichergestellt werden.
- 2017 wurde dann zum entscheidenden Jahr für die Ermittler. Im Oktober gelang es, die Hauptzielperson (einen 47-jährigen Serben) und seine engsten Mitarbeiter – darunter zwei Österreicher – festzunehmen. Zwei der Angeklagten gestanden den Schmuggel von Drogen und deren Verkauf. Im oberösterreichischen Arnsdorf gelang die nächste Festnahme eines führenden Mitglieds und eines Kuriers. Darüber hinaus konnte ein Raubüberfall auf ein Spielcasino in Lindau (D) verhindert werden.
- Die bisher letzte Festnahme erfolgte im März 2018. Am Flughafen Amsterdam fingen die holländischen Behörden einen Kurier mit acht Kilogramm Kokain ab.
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