Forstwirtschaft
Der größte Schatz für unsere Wälder lagert in Werfen
Zu Füßen der Burg Hohenwerfen findet sich ein Schatz im Wert von 400.000 Euro, der die Bewaldung des Bundeslandes Salzburg noch über hunderte von Jahren sichern wird. Im Landesforstgarten sammelt und hütet man Samen von einheimischen Bäumen wie Fichten, Tannen oder Lärchen, um sie zu stattlichen Bäumen heranwachsen zu lassen.
WERFEN. "Ein stabiler Wald, der dem Klimawandel, Unwettern und Schädlingen standhalten soll, braucht Nachwuchs aus heimischen, standortangepassten Pflanzen. Das sichern wir mit heimischem Saat- und Pflanzgut aus dem eigenen Forstgarten“, betont Landesrat Josef Schwaiger bei einem Besuch in Werfen.
Pflege für die Kleinsten
Die anfangs unscheinbaren Pflänzchen werden ein Jahr lang im Landesforstgarten gehegt und gepflegt bis sie groß genug sind, um auf ein Feld umgepflanzt zu werden, bis sie die entsprechende Größe für ihren endgültigen Bestimmungsort im Wald erreicht haben. „Besonders aufwendig ist es, die kleinen Pflanzen vom Unkraut zu befreien, das geht nur in Handarbeit. Von der Aussaat bis zum prächtigen, erntefähigen Baum vergehen rund 100 Jahre. Das heißt, unsere Arbeit hier ist für die Zukunft, das ist ein gutes Gefühl", erklärt Dominik Posch, Leiter des Landesforstgartens.
Mehr Mischwälder entstehen
„Ein stabiler Wald ist von der Mischung abhängig. Nadel- und Laubholz im richtigen Verhältnis - je nach Standort - sind die Grundlage. Ungefähr jeder sechste Baum im Land Salzburg ist ein Laubbaum, diesen Wert wollen wir noch etwas erhöhen“, sagt Schwaiger. Deshalb werden im Landesforstgarten auch viele unterschiedliche Laubbäume herangezogen. „Der Anteil ist derzeit zehn Prozent, die verkauft werden, Tendenz steigend. Vor allem Bergahorn, Stieleichen, Rotbuchen, Schwarzerlen, Vogelbeeren ziehen wir hier groß“, sagt Dominik Posch.
Eine Million Pflanzen
„Es gibt auch immer wieder Anfragen aus anderen Bundesländern. Hier in Werfen können wir jährlich über eine Million Pflanzen aufziehen. Die genaue Zahl ist natürlich abhängig von der Witterung und dem Niederschlag. Das ist die Natur, die lässt sich nicht planen, wie wir am heurigen langen Winter gerade erlebt haben“, so der Forstgartenleiter. Auch in Salzburg selbst steigt der Bedarf an Forstpflanzen, Gründe dafür sind unteranderem Unwetterereignisse oder Borkenkäferbefälle. Immerhin sind 50 Prozent der Salzburger Landesfläche mit Wald bedeckt. Prozentuell gesehen hat der Tennengau mit 61 Prozent seiner Fläche den höchsten Waldanteil, die tatsächlich größte Fläche bietet der Pinzgau mit 116.297 Hektar Wald. Im Pongau ist mehr als die Hälfte der Bezirksfläche mit Wald bedeckt, 100.159 Hektar oder 57 Prozent gehören den Bäumen.
Das Land Salzburg hat ein kurzes Video vom Besuch des Landesrates in Werfen zur Verfügung gestellt.
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