Ein echter Alpendorfer erzählt
Albin Gschwandl ist Obmann des Tourismusverbandes St. Johann und war schon bei der Geburtsstunde Alpendorfs dabei.
Erst im Jahr 1977 zogen die ersten zwei Sessellifte im St. Johanner Ortsteil Alpendorf ihre Runden. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich der Wintertourismus z.B. in Großarl oder Wagrain schon lange etabliert. Als 1967 die Großarler Bergbahnen gegründet wurden, hieß der Ortsteil Alpendorf noch Plankenau und war vor allem von Bauern besiedelt. Lediglich zwei Traditionshotels – "Berghof" und "Oberforsthof" – gab es schon vor den ersten Liften. Sie beherbergten damals noch vorwiegend Sommertouristen.
Familien als Zielgruppe
"Mittlerweile beträgt der Sommertourismus bereits 40 Prozent der Jahresumsatzes", weiß Albin Gschwandl, Obmann des Tourimusverbandes und selbst Hotelbesitzer (Alpenhof) in Alpendorf. Aus den zwei Hotels sind rund zehn Vierstern-Superior Häuser geworden, die alle seit jeher in Familienbesitz sind. Rund 1.900 Gästebetten sind so entstanden. Vor allem Familien sind die Zielgruppe in Alpendorf.
Kunstschnee rettet Start
"Seit der Bergbahnengründung 1977 und dem Zusammenschluss mit den Wagrainer Bergbahnen 1978 war die größte Errungenschaft die Erweiterung und Investition in die Beschneiungsanlage", weiß der TVB-Obmann. "Die große Investition vor drei Jahren hat uns den Saisonstart 2015/16 gerettet. Ab November konnten die Pisten bis nach Wagrain befahren werden." Über weitere Attraktionen, die das Angebot erweitern würden, habe man dennoch nachgedacht: "Mountainbike-Strecken und Schlittenbahnen würden uns gut gefallen. Sie lassen sich geographisch aber leider nicht gut umsetzen." Attraktionen wie diese werden immer wichtiger, denn die Urlauber haben sich in den 40 Jahren Alpendorf stark verändert: "Die Touristen sind aktiver geworden, sie wollen in ihrem Urlaub viel erleben und ausprobieren", weiß Gschwandl.
Einheimische willkommen
Als Ganzjahres-Alpendorfer fühlt sich Gschwandl dennoch als St. Johanner und weiß wie attraktiv der Ortsteil auch für Einheimische sein kann: "Der Geisterberg, Wanderwege, Pisten und Langlaufloipen werden natürlich auch von den Einheimischen gern genutzt."
Neu erfinden muss und will sich Alpendorf in Zukunft nicht. "Wir wollen, was wir haben, auf hohem Niveau weiterführen und noch schlagkräftiger bei der Beschneiung werden."
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