Pongauer Arbeitsmarkt
Gemeinnützige Jobs werden dringend gebraucht

- hochgeladen von Alexander Holzmann
Die Arbeitsmarktsituation ist auch im Pongau – bedingt durch Krisen- und Saisonarbeitslosigkeit – dramatisch. Um vor allem der Langzeitarbeitslosigkeit entgegenzuwirken, appelliert AMS-Chef Thomas Burgstaller an Gemeinden und Vereine, gemeinnützige und geförderte Jobs zu schaffen.
PONGAU (aho). "Zusammengefasst gibt es einen Höchststand des krisenbedingten Anstiegs der Arbeitslosigkeit seit April 2020. Die Lage blieb auch im Oktober angespannt, besonders betroffen sind Tourismusregionen wie der Pongau", zieht Thomas Burgstaller, Leiter des Arbeitsmarktservice Bischofshofen Bilanz. Ende Oktober waren 2.896 Personen im Bezirk arbeitslos vorgemerkt – um 359 Personen mehr als vor einem Jahr (+14,2 Prozent). Zusätzlich zum Corona-Stillstand trieb die Saisonarbeitslosigkeit die Arbeitslosenzahlen weiter in die Höhe: Im Vergleich zum September ist die Zahl der Arbeitslosen um 941 Personen gestiegen. Insgesamt waren 3.328 Arbeitskräfte ohne Beschäftigung – ein Zuwachs um 12,6 Prozent.
Langzeitarbeitslosigkeit steigt
Sorge bereitet die Langzeitarbeitslosigkeit: 103 Personen sind aktuell länger als ein Jahr arbeitslos (+27,2 Prozent). „Mehr als zwei Drittel davon sind Personen über 50 Jahre. Je länger sie ohne Arbeit bleiben, desto schwieriger wird der Wiedereinstieg“, sagt Burgstaller und appelliert an eine Beschäftigungsinitiative von Gemeinden und Vereinen. Ziel ist die Schaffung von zusätzlichen Arbeitsplätzen im gemeinnützigen Sektor für Langzeitbeschäftigungslose oder von davon bedrohten Personen.
"Mit dieser Initiative möchten wir einen Brückenschlag im Abbau der Langzeitarbeitslosigkeit setzen, aber auch zusätzliche Arbeitsplätze schaffen und so Entlastung für Kommunen ermöglichen. Die Schaffung dieser zusätzlichen Arbeitsplätze wird vom AMS mit einer Lohnkostenförderung von zwei Drittel der Gesamtkosten bis zu zwei Jahre unterstützt."
Ältere stärker betroffen
Der Anstieg der Arbeitslosigkeit im Oktober fiel bei Frauen (+11 Prozent) geringer aus als bei Männern (+18,4 Prozent), jedoch gibt es mehr arbeitslose Frauen (1.622) als Männer (1.274). Von der steigenden Arbeitslosigkeit stark betroffen waren ältere Arbeitskräfte ab 50 Jahren mit einem Anstieg von plus 19,2 Prozent. Am Stellenmarkt gingen im Oktober im AMS Bischofshofen um 750 offene Stellen weniger als noch im Vorjahr ein – überproportional in den Tourismusberufen mit minus 400 Stellenmeldungen. Stabil ist lediglich der Lehrstellenmarkt.
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