Rückblick 2019
Mehr Insolvenzfälle in Salzburg

Der KSV hat seine Hochrechnung für ganz Österreich in dieser Grafik dargestellt, die genauen Zahlen für Salzburg lesen Sie im Beitrag. | Foto: KSV1870
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Die Unternehmensinsolvenzen sind im Vergleich zum Jahr 2019 in ganz Salzburg gestiegen, bei den Privatinsolvenzen herrscht das gleiche Bild auch hier hat sich die Zahl der eröffneten Fälle erhöht.

SALZBURG, PONGAU. 2019 wurden im gesamten Bundesland Salzburg mehr Insolvenzfälle eröffnet als im vergangenen Jahr 2018. Sowohl bei den Privatinsolvenzen als auch bei den Unternehmensinsolvenzen ist ein Anstieg von rund drei Prozent zu beobachten (Unternehmen 2,99%, Privat 3,1%). Eine Starke Zunahme gab es bei den nicht eröffneten Insolvenzfällen, hier gab es eine Erhöhung von 11,52 Prozent. Insgesamt wurden 356 Insolvenzfälle von Unternehmen in ganz Salzburg gemeldet, das ist eine Steigerung von 7,23 Prozent, dabei werden eröffnete und nicht eröffnete Verfahren berücksichtig. Drei Branchen sind 2019 besonders betroffen: unternehmensbezogene Dienstleister, das Gastgewerbe und die Verkehrs- bzw. Nachrichtenübermittlung.

Verfahren nicht eröffnet

Nicht eröffnete Insolvenzverfahren sind jene bei denen keine gleichmäßige Gläubigerbefriedigung möglich ist. Dabei wird vom Landesgericht erhoben sich ein Verfahren lohnt oder nicht, ist das Unternehmen so pleite das ein Lösung nicht mehr möglich ist wird auch kein Masseverwalter bestellt. Unter den nicht eröffneten Verfahren sind vor allem Klein- und Einzelunternehmer, die ihre Schulden nicht mehr begleichen können und den Gewerbeschein verlieren. "Bei jeder Eröffnung gibt es auch die Chance auf eine Sanierung des Unternehmens, was bei einer Abweisung unterbleibt", erklärt Petra Wögerbauer vom Kreditschutzverband Salzburg.

Hohe Summen und Arbeitsplatzverluste

Gravierend sind die Zahlen der Höhe der Schäden und der Arbeitsplatzverluste. Laut den Hochrechnungen des Kreditschutzverbandes sind 799 Arbeitnehmer von den Insolvenzen betroffen. Mit einer wahrscheinlichen Schuldensumme von 93 Millionen Euro liege man über dem Durchschnitt der letzten Jahre. Dies sei auf einen Anstieg von personalintensiven Großinsolvenzen zurückzuführen. Wie das Konkursverfahren der Oberndorfer Druckerei GmbH, bei der alleine schon 160 Dienstnehmer betroffen gewesen seien.

Unternehmensinsolvenzen im Pongau

Im Pongau sind die Unternehmensinsolvenzen dem Trend folgende gestiegen plus fünf Prozent bei den eröffneten Verfahren und plus 9,09 Prozent bei den nicht eröffneten Verfahren. In tatsächlichen Zahlen – Stichtag 16. Dezember 2019 – relativieren sich diese Zahlen wieder, es handelt sich hier um jeweils ein Unternehmen mehr als 2018. Das heißt 21 eröffnete Insolvenzverfahren und zwölf nicht eröffnete Insolvenzverfahren. Im Bundesland Salzburg liegt der Bezirk damit im Mittelfeld. Die Größte Verbesserung an eröffneten Verfahren gab es in Salzburg Stadt mit minus 43,21 Prozent, am schlechtesten Schnitt hier der Flachgau mit einer Steigerung von mehr als 100 Prozent (103,45 %) ab. Dafür kann der Flachgau ein Minus bei den nicht eröffneten Verfahren aufweisen, mit minus 21,21 Prozent ist er der einzige Bezirk dessen Zahlen gegenüber 2018 sanken. Die größte Steigerung an nicht eröffneten Verfahren weißt der Tennengau mit 33,33 Prozent gegenüber 2018 auf.

Privatinsolvenzen im Pongau

Bei den Privatinsolvenzen im gesamten Bundesland zeigt der Pongau die stärkste Verbesserung, hier kann ein Minus von 15,63 Prozent verzeichnet werden. Auch hier schnitt der Flachgau nicht gut ab mit 30,65 Prozent Anstieg bei den Privatinsolvenzen ist er der negative Spitzenreiter. Interessant sind  auch die Zahlen aus dem Tennengau und Lungau hier gab es keine Änderungen. Vor allem der Lungau fällt positiv auf, in absoluten Zahlen gab es 2019 und 2018 je nur drei Fälle.

Aussicht auf 2020

Die Prognose für das kommende Jahr ist noch mit Vorsicht zu sehen. "Aus heutiger Sicht ist ein leichter Zuwachs bei den Unternehmensinsolvenzen zu erwarten", sagt Wögerbauer. Hingegen erwartet sie keine Steigerung bei den Privatinsolvenzen und sieht eher einen Trend zur Abnahme der Fälle.

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