Finanzpolizei
Pongauer Bauernhof fliegt als illegaler Tourismusgroßbetrieb auf

In der Hochsaison häuften sich die Gäste bei dem offenbar illegal betriebenen Tourismusgroßbetrieb im Pongau.  | Foto: Finanzpolizei
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Bei einer Kontrolle auf einem Pongauer Bauernhof ertappte die Finanzpolizei die Betreiber, als sie illegal rund 120 arabische Gäste bewirteten. Auch Zimmervermietung soll bei dem illegalen Betrieb samt Gatterzucht und Schlachthof betrieben worden sein. Jetzt droht den Pongauern eine sechsstellige Strafzahlung wegen Steuerhinterziehung.

PONGAU (aho). Als illegalen touristischen Großbetrieb enttarnte die Finanzpolizei einen Bauernhof im Pongau. Darüber informiert das Bundesministerium für Finanzen (BMF) auf seiner Website. Eine anonyme Anzeige dürfte die Finanzpolizei und das Finanzamt auf den Fall aufmerksam gemacht haben. Bereits Ende August kontrollierten die Behörden den Bauernhof im Pongau, der offenbar seit rund drei Jahren ohne Genehmigungen als illegaler Tourismusgroßbetrieb geführt wurde. Das Eigentümer-Ehepaar (50 bzw. 46 Jahre alt) sei bereits amtsbekannt gewesen. Veröffentlicht wurde der Fall aufgrund der Ermittlungstaktik aber erst jetzt.

Illegale Vermietung & Gastronomie

Auf dem Bauernhof im Salzachtal häuften sich die Delikte regelrecht – von der illegalen gewerblichen Vermietung von Zimmern und Wohnungen bis zu steuerlichen und abgabenrechtlichen sowie fremdenrechtlichen Straftatbeständen: Acht Zimmer und Appartements mit insgesamt 30 Betten sollen illegal vermietet worden sein. Dazu kommen ein offenbar ohne Bewilligung geführter Gastronomiebetrieb mit einer Großküche, die sich über mehrere Räume erstreckte, sowie eine Gaststube mit 25 Sitzplätzen, 40 Plätzen im Freien und rund 15 Lagerplätzen mit Decken auf einer Wiese. In der angeschlossenen Gatterzucht inklusive Schlachthof zählten die Finanzpolizisten rund 220 Stück Rotwild. Davon sollen wöchentlich im Hochbetrieb ca. 30 Tiere geschlachtet und verarbeitet worden sein.

Im Schlachthof wurden in der Hochsaison bis zu 30 Tiere pro Woche verarbeitet.  | Foto: Finanzpolizei
  • Im Schlachthof wurden in der Hochsaison bis zu 30 Tiere pro Woche verarbeitet.
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Für arabische Gäste

Laut BMF dürfte sich der Bauernhof hauptsächlich auf Gäste aus dem arabischen Raum spezialisiert haben, denn man habe online und vor Ort mit Speisekarten in arabischer Sprache geworben. Als die Finanzpolizei eintraf, haben der Betriebsführer, seine Gattin und vier zum Teil illegal Beschäftigte gerade 120 arabisch-stämmige Gäste mit gegrilltem Schaf, Fisch, Reis und Wildtieren verköstigt. Einer der illegal beschäftigten Kellner sei bei der Razzia in den nahegelegenen Wald geflüchtet. Darüber hinaus wurden in dem Betrieb mehrere eingefrorene bzw. gekühlte Tiere, verschiedene weitere Lebensmittel in Großmengen sowie mehr als eine Tonne einer speziellen Reissorte, die bei den arabischstämmigen Urlaubern offenbar beliebt ist, gelagert.

Sechsstellige Strafzahlungen

Nach der Kontrolle erwartet die Betreiber – laut Behörden verhielten sie sich unkooperativ – neben einer bereits angesetzten Betriebsprüfung auch ein anstehendes Finanzstrafverfahren. Nach bisherigen Ermittlungen wurden jedenfalls Einkommensteuer, Umsatzsteuer, Ortstaxe, Lohnsteuer, Dienstgeberbeiträge und Kommunalsteuer hinterzogen. Die Nachforderungen und Strafen, die auf die Betreiber zukommen, werden auf einen deutlich sechsstelligen Betrag geschätzt. Die Finanzpolizei verständigte die Salzburger Gebietskrankenkasse, das AMS, die Bezirkshauptmannschaft, die Fremdenpolizei und die Salzburger Lebensmittelbehörde.

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