Kultursommer: Purkersdorf-Premiere von Tschellnig-Drama
PURKERSDORF (bw). Heinz Scharb und Helmut Tschellnig traten im Zwei-Personen-Stück "I oder I" in der Bühne auf. - Wer ist der Stärkere: Ich oder ich? Diese Frage stellt sich schon der eitle Feldherr Holofernes in einer Travestie von Johann Nestroy. Der Purkersdorfer Stadtschauspieler Helmut Tschellnig übertrug das klassische Motiv des inneren Zwiespalts in die heutige Zeit: Heinz Scharb verkörpert einen von Umsatzzielen getriebenen Workaholic, der immer tiefer in seiner persönlichen Sinnkrise versinkt, denn Geld und Prestige sind nicht alles. Ständig meldet sich sein Hippie-Gewissen alias Helmut Tschellnig zu Wort, um ihn auf den rechten Weg zurück zu führen.
Beim Publikum löste die schwarzhumorige Satire Betroffenheit aus. "Als Medizinstudentin bin ich oft gestresst, relaxen fällt mit schwer", meinte Clara Zach nachdenklich. Auch Rockstar Egon Gröger musste sich kürzlich einbremsen und neu ausbalancieren: "Ich war immer ein Workaholic, habe aber nach einem starken Pensionsschock meine innere Ruhe gefunden." Bühnen-Impresario Karl Takats scheint die Managerkrankheit hingegen nie gehabt zu haben. Sein Rezept: "Ich war mit 14 Jahren schon der schönste Hippie mit lässiger Glockenhose und Palästinensertuch. Die Blumenmädchen sind mir damals schon zu Füßen gelegen."
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