Amateurfunker
Amateure funken nicht nur zum Spaß: Hilfe in der Not
Amateurfunk ist zwar ein Hobby, leistet aber auch in Notfällen wichtige Hilfe bei der Kommunikation.
REGION. International vernetzt zu sein, ist in Zeiten des Smartphones keine Schwierigkeit. Jedoch schon lange bevor es das Handy überhaupt gab, waren sogenannte Funker gefragt.
Was sind eigentlich Funker?
Als Funker wird eine Person bezeichnet, die eine Funkanlage betreibt. Mit so einer Anlage kann man mittels Morseschrift oder Sprechfunk mit anderen kommunizieren. Dieses drahtlose System fand große Faszination. Erwin Haas aus Gablitz geht in seiner Freizeit gerne dem "Funken" nach. Seit seiner Jugend widmet er sich dem Amateurfunk:
"Wir hatten zu Hause einen großen Radioapparat mit allen Wellenbereichen und auch Kurzwelle war vorhanden. Beim Radio hören auf Kurzwelle stieß ich auf Funkamateure, die großteils Morsezeichen sendeten, aber auch schon Sprechfunk betrieben. Diese Funkamateure konnte man, damals vorzugsweise aus Europa, empfangen. Das war der Beginn meiner Leidenschaft. Heute kann ich mit meinen Empfangs- und Sendegeräten sowie einer Richtantenne die ganze Welt empfangen."
Nicht nur Hobby
Die Amateurfunker können mit ihrer Freizeitbeschäftigung in Notfällen helfen. Beispielsweise war es bei der Lawinenkatastrophe in Galtür (1999) ein ansässiger Funkamateur, der die Kommunikation mit der Außenwelt aufgebaut und aufrecht erhalten hat. Auch wenn es zu einem Blackout, einem flächendeckenden, langandauernden Stromausfall kommen sollte, wäre so Kommunikation möglich.
"Die österreichischen Funkamateure betreiben in ganz Österreich Relaisstationen die zum Teil stromunabhängig betrieben werden können. Auch die Funkamateure verfügen über Geräte, die teils mit Akku und/oder Batterien funktionieren. Auch gibt es Stromaggregate in jedem Landesverband Österreichs, die zur Verfügung stehen. Diese Relaisstationen werden komplett unabhängig von staatlichen Stellen betrieben und stehen im Katastrophenfall natürlich zur Verfügung",
so der Amateurfunker.
Für den Fall vorbereitet sein
Sollte es jedoch zu einem Blackout kommen, sind natürlich neben den Funkern auch die Gemeinden gefragt. Die Bezirksblätter haben nachgefragt, wie sie für so einen Fall vorbereitet sind.
"Am Bauhof sind drei Notstromaggregate vorhanden. Ebenso besitzen die beiden Feuerwehren Notstromaggregate",
erklärt der Mauerbacher Amtsleiter Peter Mayer.
Hannes Mario Fronz, Amtsleiter Gablitz:
"Die Gemeinde und die FF Gablitz verfügen über ein Notstromaggregat, die Kläranlage Gablitz hat eine stationäre Notstromanlage."
Manfred Barta und Karl Gieszer vom Zivilschutz Pressbaum haben eine Art Checkliste:
"Wir setzen voraus, dass in jedem Haushalt zumindest genügend Grundvorräte wie Öl, Salz, Zucker, Ketchup, Marmelade oder Teebeutel, aber auch Hygieneartikel wie Seife, Zahnpasta, Taschentücher, Desinfektionsmittel, Toilettenpapier, Müllbeutel für ein bis zwei Wochen verfügbar sind. Ebenfalls könnten Gefriergüter und Naschereien vorhanden sein. Ergänzen Sie diese Vorräte mit Dosen, stillem Mineralwasser und Brot –Pumpernickel ist sehr lange haltbar."
Hilfreich sind auch Ausrichtungsgegenstände wie Campingkocher, Taschenlampe, Kerzen, Feuerzeug, Radio mit Reservebatterien oder Autoradio, Erste-Hilfe-Ausrüstung und Klebebänder.
Josef Kronister, Bezirkshauptmann St. Pölten:
"Blackout betrifft auch den Katastrophenschutz und dabei sind auch die Amateurfunker mit eingebunden. Dafür gibt es auch eigene Übungen mit den Amateurfunkern. Bei diesen Übungen muss man zwischen größeren und kleineren unterscheiden. Die größeren finden etwa alle ein bis zwei Jahre statt, die kleineren je nach Bedarf auch öfter in einem Jahr.“
Für den Ernstfall gut gerüstet zu sein, heißt auch, einen ausreichenden Vorrat zu Hause zu haben. Der Vorrat sollte zumindest für sieben Tage für die gesamte Familie reichen, das empfiehlt der Zivilschutzverband NÖ.
In einem sicheren Haushalt darf folgender Vorrat nicht fehlen: Wasser, haltbare Lebensmittel, einfache Licht- und Energiequellen, Medikamente und Erste-Hilfe-Material.
Kritische Situationen und Engpässe in der Versorgung können überall und jederzeit auftreten: Durch Erkrankung – man ist außerstande einzukaufen, Witterung – Hochwasser, Schneeverwehungen, usw.
Ratgeber und weitere Informationen finden Sie unter zivilschutzverband.at.
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