Feuerbrand
Bakterium greift immer mehr Obstbäumen der Region an

- Die Pflanzenkrankheit ist hochansteckend.
- Foto: Stadtgemeinde Purkersdorf
- hochgeladen von Katharina Geiger
Feuerbrand wird vom Bakterium (Erwinia amylovora) ab heimischen Obstbäumen verursacht. Sollte ein Baum befallen sein, ist die Pflanzenkrankheit meldepflichtig.
PURKERSDORF/REGION (pa). Feuerbrand ist eine hochinfektiöse, schwer zu bekämpfende Pflanzenkrankheit verschiedener Obst- und Ziergehölze aus der Familie der Rosaceen. In Österreich wurde Feuerbrand erstmalig 1993 in Vorarlberg nachgewiesen. Seither breitete sich die Pflanzenseuche über alle anderen Bundesländer aus, auch in Purkersdorf kann sie vorkommen.
Betroffene Bäume
Zu den Wirtspflanzen des Feuerbrandes zählen Obstgehölze wie Apfel, Birne, Quitte, Mispel, Vogelbeere; Zier- und Wildgehölze wie Zwergmispelarten (Cotoneaster), Weißdorn und Rotdorn sowie der Feuerdorn, Mehlbeere, Speierling, Elsbeere, Felsenbirne, Schein- und Zierquitten, Zierapfel, Apfelbeere, Stranvesie, Wollmispel.
So wird die Krankheit übertragen
Die Übertragung erfolgt durch verseuchtes Pflanzenmaterial, Zugvögel, Regen, Wind und Insekten. Im Nahbereich kommt es auch immer wieder zu einer Ausbreitung der Erkrankung durch den Menschen (verseuchtes Schnittwerkzeug oder kontaminiertes Gewand.
So sieht die Krankheit aus
Krankheitsbild: An allen Wirtspflanzen treten die gleichen Krankheitssymptome auf, jedoch kann ihre Ausprägung je nach Pflanzenzustand, Sorte und Klima unterschiedlich sein. Die Infektion erfolgt meist während der Blütezeit. Blätter und Blüten befallener Pflanzen welken sehr rasch und verfärben sich braun oder schwarz. Meistens bleiben die Blätter allerdings am Ast hängen. Die Triebspitzen krümmen sich infolge des Wasserverlustes oft hakenförmig nach unten. Selten tritt aus den- befallenen Stellen weißliche bzw. braun werdende Tropfen klebrigen Bakterienschleims aus. Unter der Rinde eines befallenen Gehölzes ist das Holz meist rotbraun verfärbt und von klebrigem Bakterienschleim durchsetzt.
Gegen Ende der Vegetationsperiode kommt es zum Stillstand einer weiteren Ausbreitung der Bakterien. An den befallenen Zweigpartien bleiben auch während des Winters die abgestorbenen Blätter und eventuell geschrumpften Früchte hängen.
Das kann man tun
Maßnahmen: Der Feuerbrand ist aufgrund seiner Gefährlichkeit für Obst-, Zier- und Wildgehölzbestände eine Quarantänekrankheit und meldepflichtig. Die NÖ Pflanzenschutzverordnung regelt die Maßnahmen zur Feststellung und Verhinderung der Ausbreitung und der Bekämpfung des Feuerbrandes.
Bei der Gemeinde melden
Verdächtige Pflanzen sind rasch der Feuerbrandbeauftragten der Gemeinde, DI Claudia Dörflinger, Tel. 02231/63601/251 bzw. c.doerflinger@purkersdorf.at zu melden. Es dürfen im Vorfeld keine Schnitt- oder sonstige Pflegemaßnahmen gesetzt werden. In begründeten Verdachtsfällen wird von der Feuerbrandbeauftragten der Stadtgemeinde die/der zuständige Sachverständige eingeschaltet. Dieser begutachtet, für die/den Pflanzenbesitzer kostenfrei die Pflanze/n. Wenn die/der Sachverständige Feuerbrand diagnostiziert hat (unter Umständen mittels Laboruntersuchung), müssen die Pflanzen von geschultem Personal unter Einhaltung der entsprechenden Hygienebestimmungen gerodet und verbrannt werden oder die/der Pflanzenbesitzer führt die angeordneten Maßnahmen nach einer Einschulung selbst durch.
Kauf gut überlegen
Da es sich um eine Bakterienkrankheit handelt und zurzeit noch keine direkte Bekämpfung möglich ist, wird als bestmögliche Lösung das Roden, Ausschneiden und Verbrennen der betroffenen Pflanzen empfohlen. Gleichzeitig werden die Pflanzenbesitzer ersucht, auf den Kauf von Zierwirtspflanzen, insbesondere der hochanfälligen Cotoneaster-Arten, zu verzichten.
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