Jahrzehnteprojekt
Der Gemeindewald wird klimafit (mit Video)

Förster Richard Rubik erkärt die Bedeutung eines stehenden Totholzes | Foto: Ericson
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Der Purkersdorfer Wald, in dem der Naturpark eingerichtet ist, soll zu einem kräftigen Mischwald anwachsen. Kahlschläge sind tabu.

PURKERSDORF. Die Haut ist runzelig und voller Falten. "Schauen Sie, ein Zeichen für echte Vitalität", ist Förster Richard Rubik schwer begeistert, "Solche Bäume wollen wir fördern." Die Rede ist von einer hohen Traubeneiche mit rauer Rinde: diese Baumhaut dient nicht nur kleinen Tieren als Lebensraum, sie schützt den Baum auch vor der Sonne.

Eichen und Tannen vor

Das ist ein Grund, warum Eichen im zunehmends wärmer werdenden Klima der bei uns verbreiteten Rotbuche gegenüber die Nase vorn haben. "Außerdem reichen die Wurzeln der Eiche viel tiefer, damit ist sie standfester in Stürmen und hat auch noch Zugriff zu Wasser, wenn die Buche längst trocken steht. Ähnliches gilt für die Weißtanne, die zweite Baumart, die wir hier fördern möchten", weiß Rubik, der der Stadtgemeinde Purkersdorf beim Umstieg auf einen klimafitten Wald unter die Arme greift.

Ein Baum nach dem anderen

Fördern heißt: die Tannen vor Wildwuchs zu schützen und schöne Baumexemplare ausreichend freizuschneiden, Rubik: "Die Nutzung wird auf Einzelnutzung umgestellt. Die Entnahmen erfolgen insbesondere durch Freistellungen von Nachwuchs. Die jährliche Entnahme wird auf etwa Hundert Festmester begrenzt, das sind etwa ein Drittel der möglichen Menge. Auf großflächige Schlägerungen von Altholz wird verzichtet, soweit es nicht aus allfälligen forstlichen Gründen erforderlich ist." Für diesen Herbst steht gar eine Ernte an, bei der Pferde zum Einsatz kommen.

Bürgermeister Stefan Steinbichler ist von der Idee des 'Klimafitten Waldes' begeistert: "Uns entgehen Einnahmen von sechs bis zehntausend Euro pro Jahr. Diesem kurzfristigen Einnahmenausfall steht langfristig der Vorteil gegenüber, dass der Wald gegenüber Klimaänderungen widerstandsfähiger und insgesamt schattiger, weil älter, wird. Außerdem hat ein liebevoll gepflegter Wald einen unschlagbaren Erholungswert für unsere Bürger."

Tot aber wichtig

Der Knackpunkt beim klimafitten Wald ist also der Verzicht auf Kahlschläge und die bewusste Pflege von Baumkandidaten, die die besten Chancen haben, uralt zu werden. Die zukünftige Durchmischung der bisher dominierenden Buchenbestände trägt auch zur Biodiversität und Artenvielfalt bei. Wie auch die Sache mit dem Totholz, Rubik: "Wenn es nicht aus Sicherheitsgründen nötig ist, lassen wir abgestorbene Bäume sogar stehen – sie sind ein wertvoller Lebensraum für allerlei Mikroorganismen und Insekten wie Käfer, aber auch Baumbrüter wie der seltene Weißrückenspecht nisten vorwiegend im Totholz." Auch die Reste von Baumfällungen, die keinen Wert am Markt haben, verbleiben in Zukunft im Purkersdorfer Stadtwald, denn auch Kronenreste und Astwerk bieten Schutz für Igel & Co. Das verrottende Material trägt dann wiederum zur Bodengesundheit bei – wie das eben so ist in der Natur, wenn man sie lässt, funktioniert ihr Kreislauf.

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