So steht's um die Kirche

Die Pfarrgemeinschaften werden immer kleiner

Die Besucherzahlen der katholischen Messe sinken seit einigen Jahren. Besonders seit Beginn der Corona-Pandemie sind weniger Menschen in den Kirchen anzutreffen.

REGION. "Die Corona Zeit war ein „Beschleuniger“ der Entwicklungen, die auch vorher schon sichtbar waren: Die Anzahl derer, die regelmäßig am Gottesdienst teilnehmen, ist rückläufig", erklärt Marcus König, Pfarre in Tullnerbach. Diese Entwicklung steht auch direkt in Verbindung mit der Überalterung der gemeinden. Die meisten Messbesucher sind über 70 Jahre alt. "Besonders die Altersgruppe zwischen 20 und 50 fehlt massiv", so der Pfarrer.

Große Unterschiede

Nicht in allgemein Pfarrgemeinden ist der Trend so stark merkbar. Maria Schnee und Maria im Wienerwald verzeichnen relative stabile Zahlen. "Maria Schnee ist eine zwar eine kleine Gemeinschaft, aber recht aktiv. Es gibt eine große Jungschar und Ministrantengruppe, aber auch eine Seniorenrude", so König. Auch in Wolfsgraben ist die Jungschar aktiv. In Purkersdorf hingegen bleiben die Gläubigen aus. Viele arbeiten nur bei einzelnen Projekten mit, anstatt ein aktives dauerhaftes Mitglied in der Pfarre zu sein. Ministranten und Mitglieder in der Jungschar fehlen in Purkersdorf.

Kirche wieder attraktiv machen

"Wir können nur versuchen immer wieder einzuladen und ansprechende Gottesdienste gestalten bzw. durch eine gute, annehmende Gemeinschaft oder durch den Dienst an den Mitmenschen. Wir fragen uns immer wieder: „Was haben die Menschen davon, dass wir als Christen hier leben?“ Oder wie ein guter Freund von mir, der steirische Bischof Willi Krautwaschl es formuliert hat: Ihn interessiert nur, was wir als Christen zu unserer Gesellschaft beitragen können", so Pfarrer König. Gerade in Zeiten wie momentan sei es wichtig, die Menschen wieder zusammenzubringen, da viele nur mehr in ihrer eigenen Blase kommunizieren. Pfarrer Marcus König sieht das als Aufgabe der Christen.