Die "Präsidenten" in unserer Region
Die Republik sucht ihre Oberhaupt erst – die Region Purkersdorf hat seine Präsidenten längst gefunden.
REGION PURKERSDORF. Am 24. April wird zur Wahl des Bundespräsidenten gebeten. Überhaupt ist Österreich das Land der Präsidenten: Pfadfinder, Hobbykicker bis hin zu den Jägern – viele Vereine legen die Führung in die erfahrenen Hände ihrer Präsidenten. Wir haben die „Präsis" der Region besucht und sie gefragt, was gute Anführer ausmacht.
Bürgermeister ist "Ehren-Präsident"
Auch Karl Schlögl ist nicht nur Bürgermeister und Ex-Minister, sondern auch Ehrenpräsident des Purkersdorfer Fußballvereins. "Wir brauchen jetzt einen starken Präsidenten, der umfassende politische Erfahrung hat, die gesellschaftlichen Strukturen in Österreich gut kennt und ein starkes politisches Gewicht einbringen kann." Jemanden, "der verbindet und nicht trennt", so Schlögl, der auf Nachfrage selbst jedoch nicht mehr in die Bundespolitik will.
Amt mit hohen Anforderungen
"Führungsqualitäten braucht ein Präsident auf jeden Fall und Kompromissbereitschaft", meint Kurt Dorner, Präsident des Purkersdorfer Jagdclubs. "Hohe kommunikative Fähigkeit, Teamfähigkeit und auch die Fähigkeit zu delegieren", fügt Wolfgang Krauss, Präsident des Pressbaumer Pfadfinder-Vereins hinzu. Ähnlich sieht dies auch die Präsidentin der Duckhüttler Faschingsgilde, Jutta Polzer: "Durchsetzungsvermögen, Willenskraft, Führungsqualität und auch ein bisschen Einfühlungsvermögen gehört dazu."
Verantwortung wird unterschätzt
Doch neben den Anforderungen sind auch die Verantwortung und der Zeitaufwand für das Präsidenten-Amt oft gewaltig: "Für politische Präsidenten ist es ja meistens der Broterwerb, als Vereins-Präsident hat man im Normalfall keinen finanziellen Vorteil", so Wolfgang Krauss. Auch Jutta Polzer meint: "Es ist auch ein Haufen Verantwortung", denn wenn’s hart auf hart kommt, haftet der Vereinspräsident mitunter mit dem Privatvermögen.
Wünsche an den "Kollegen"
Und was wünschen sich die hiesigen Präsidenten vom künftigen Oberhaupt der Republik? "Einen politisch unabhängigen Bundespräsidenten", "einen ausgleichenden Faktor in der Bundespolitik" und "jemanden der das Land gut repräsentiert", meinen die Vereinspräsidenten der Region. Und auch wenn sie ihr Amt sehr ernst nehmen, so gilt dies weniger für den Titel: "Wenn ich im Verein mit 'Präsident' angesprochen werde, dann weiß ich – es ist mit einem Augenzwinkern", lächelt Wolfgang Krauss.
ZUR SACHE:
Wie die Bezirksblätter berichteten, wollen sich Robert Marschall aus Gablitz, Obmann der EU-Austrittspartei, und Adrien Luxemburg, Künstler mit Atelier in Gablitz, der Bundespräsidentschaftswahl stellen. Die Frist zur Abgabe amtlich bestätigter Unterstützungserklärungen endet am 18. März (inkl. Postweg 15. März).
ZUM NACHLESEN:
Gablitzer Robert Marschall will Bundespräsident werden
Luxemburg: "Dem Amt wieder Sinn geben"
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.