Verkehrssicherheit
Die Saison der Wildunfälle startet wieder
REGION. Die Wildtiere müssen sich an das veränderte Verhalten der Menschen erst wieder anpassen.
Zersiedelung
„Durch die Zersiedelung der Lebensräume und menschliche Aktivitäten wechseln Wildtiere vor allem in der morgendlichen und abendlichen Dämmerung aus den Einständen auf die Felder, um zu äsen. Dabei kreuzen sie häufig Straßen. Aufgrund der Lichtverhältnisse sind sie schlecht erkennbar, zudem können sie die Geschwindigkeiten von Autos nur schwer einschätzen. Daher sollten Autofahrer vorsichtig fahren und das Tempo anpassen“, so Landesjägermeister Josef Pröll. Wenn ein Wildtier die Straße kreuzt, sollte man außerdem damit rechnen, dass weitere folgen.
Richtiges Verhalten
"Auch wenn man instinktiv oft lieber ausweichen würde: Ein Ausweichmanöver ist bei einem Wildunfall nicht zu empfehlen, denn ein solches ist deutlich riskanter als ein eventueller Zusammenstoß, da die Fluchtreaktion eines Wildtieres nicht vorhersehbar ist. Stattdessen sollte im Ernstfall stark gebremst und das Lenkrad gut festgehalten werden", weiß Bezirksjägermeister Johannes Schiesser.
Wildwarngeräte helfen
Der NÖ Jagdverband führt daher seit 2008 gemeinsam mit dem Land Niederösterreich und der Universität für Bodenkultur das Projekt „Wildtiere & Verkehr – Reduktion von verkehrsbedingtem Fallwild“ durch. Seitdem haben Jäger optische und optisch-akustische Wildwarngeräte an den weißen Begrenzungspflöcken entlang der Landesstraßen installiert. Zudem werden jagdwirtschaftliche und wildökologische Maßnahmen gesetzt.
Bei der Polizei melden
"Rein rechtlich gesehen handelt es sich um einen Verkehrsunfall mit Sachschaden, welcher der Polizei gemeldet werden muss. Das verletzte oder getötete Wildtier steht im Eigentum des Landesjagdverbandes, welcher – so gesehen – der Geschädigte ist. Laut Jagdverband gab es im Jahr 2023 bis 24. Oktober insgesamt 701 angezeigte Wildunfälle", so Bezirkspolizeikommandant Phillip Harold.
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