Pilot erzählt übers Fliegen
Die Welt von oben anschauen
Michael Schinwald (40) aus Wolfgraben ist Pilot mit Leib und Seele.
WOLFSGRABEN (bri). Nach der Matura und dem Bundesheer hat er als 20-jähriger 1999 mit der Ausbildung zum Piloten bei der Austrian Airlines begonnen . "Danach flog ich sechs Jahre auf Fokker70, Boeing 737 und schlussendlich Airbus 320, wo ich jetzt als Kapitän, Fluglehrer und Flugprüfer im Einsatz bin," so Michael Schinwald und erzählt weiter: "Mittlerweile habe ich mehr als 10.000 Flugstunden gesund und unfallfrei hinter mich gebracht, rund 4,5 Millionen Kilometer "am Tacho" und schon mehr als 100 Mal die Erde umrundet.
Durch Inserat zum Beruf
Ob es schon immer sein Wunsch war ins Cockpit zu gehen, wollten die Bezirksblätter wissen: "Das würde ich nicht behaupten - wie viele andere in dem Alter wusste ich nicht genau, was ich nach der Matura anstellen sollte. Lustigerweise wurde mit einer Annonce in der Zeitung mein Interesse am Beruf geweckt. Die AUA suchte damals Piloten - so wie auch jetzt aktuell. Und was die Sache so attraktiv machte war, dass die damalige AUA die Ausbildung bezahlte, ansonsten wäre es für immer ein Traum geblieben, " so der Pilot.
Aktuell fliegt Schinwald den Airbus 320 – einen Maschine von dessen Typ weltweit mehr als 8.000 Stück herumfliegen. "Mit diesem Typ können wir zwischen 120 und 200 Personen befördern, bis zu 89 Tonnen in die Luft bringen und mit "normaler" Beladung an die fünf Stunden weit fliegen. Somit erstreckt sich meine "Arbeitsradius" von den Kanarischen Inseln bis Kasachstan, von Island bis zum Oman", so Schinwald.
Faszination bleibt
Die Faszination des Fliegens ist bei Schinwald nach zwanzig Jahren noch immer dieselbe - und zwar der alte Menschheitstraum, sich die Welt von oben anzuschauen. "Ich denke, das wird sich nie ändern, das wird nie einfach nur Routine. Was gibt es Schöneres als bei gutem Wetter die Alpen, das Meer, die Städte, die Heimat aus dem Flugzeug anzuschauen. Dazu kommt natürlich, dass ich aus "beruflichen" Gründen oft in fremden Ländern aussteige, fremde Menschen treffe und fremde Orte erkunden und das Essen dort verkosten darf. Ich glaube man bekommt dadurch doch ein anderes Bild von "unserer" Welt. Zudem wird man demütig in so einem schönen Land wie Österreich leben zu können", so der sympathische Pilot.
Keine groben Zwischenfälle
Michael SChinwald hat bisher zum Glück noch keine ernsthaften Zwischenfälle erleben müssen. Natürlich gab es das eine oder andere Problem, sei es von Seiten der Technik (zersprungene Cockpitscheiben) seitens der lieben Gäste (medizinische Zwischenfälle, protestierende Abzuschiebende) oder dem Wetter (z.B. Gewitter die eine Landung unmöglich machen).
Über der Heimat
"Die Bewohner des Wienerwaldes mögen es mir verzeihen, aber ich fliege sehr gerne den Anflug auf die Piste 1 1 in Wien-Schwechat. Man fliegt dabei nämlich über mein Haus in Wolfsgraben, wobei mir meine Kinder immer erzählen, sie hätten mir gewunken. Für mich natürlich ein Grund, ganz intensiv nach unten zu schauen. Dann geht es weiter, quasi entlang der Westeinfahrt über Schönbrunn nach Schwechat. Für unsere Gäste immer ein Spektakel: zuerst über den riesigen Wienerwald, Natur pur, und dann kommt die große Stadt, links der Stephansdom, rechts Schönbrunn. Ich denke, wir können uns glücklich schätzen hier zu leben," so Schinwald.
Faszination bleibt
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