Ausflug der Bürgerliste "WIR!"
Eine Führung durch das Helenental
Zu einer „Wanderung in die Vergangenheit“ lud Pressbaums Stadtrat und Buchautor Wolfgang Kalchhauser von der Bürgerliste „WIR!“ ins Helenental bei Baden, ein.
PRESSBAUM/BADEN (pa). Treffpunkt war der Parkplatz beim Hotel Sacher. Von dort ging es über die Brücke der Schwechat, vorbei an alten Eiskellern, zu einem überdachten Felsvorsprung, der von Esoterikern als Kraftplatz immer wieder aufgesucht wird. Dass der Talausgang des Helenentales ein besonderer Siedlungsplatz zu allen Zeiten war, zeigen noch die Reste von Verwallungen in unmittelbarer Nähe des Flusslaufes.
Überreste aus der Bronzezeit
„Rauchstall“ nannte der Heimatforscher G. Calliano die Kleinbefestigung aus der späten Bronzezeit (ca. 800 v.Chr.), deren heute noch erkennbarer Hauptwall den Übergang zum Hinterland prägt.
Seit der Jungsteinzeit
Über das Wolfstal ging der archäologische Spaziergang zur etwas höher gelegenen „Königshöhle“, einer Halbhöhle, die schon in der Jungsteinzeit als Aufenthaltsort aufgesucht wurde. Bereits 1892 wurde der Platz durchgraben, wobei Tonscherben gefunden wurden, deren eigenartige Form als „Badener Kultur“ (ca. 3000 – 2800 v. Chr.) in die Wissenschaft einging.
Alte Bäume und Verwallungen
Nach kurzer Rast zur allgemeinen Stärkung führte die Wanderung übers Rauheneckplateau, vorbei an uralten Föhrenbeständen, über weitere Verwallungen einer einstigen Hallstadtsiedlung (ca. 800 – 400 v. Chr.) bis zu den Resten der Burgruine Rauheneck (ca. 12. Jhdt).
Eine Weg mit viel Geschichte
Über eine abenteuerliche Holzstiege wurde der Bergfried bestiegen, um einen wahrlich eindrucksvollen Rundblick sowohl ins Helenental als auch bis weit in die pannonische Tiefebene genießen zu können. Der Rückweg führte die Gruppe wieder zum „Wegerl in's Helental“, an dessen Bergseite die „Eugenvilla“ romantisch den Talabschluss bildet. Ihr ursprünglicher Erbauer war Erzherzog Wilhelm, der jüngste Sohn von Erzherzog Karl, dem Sieger von Aspern (1809), Erzherzog Wilhelm sollte das Domizil nicht lange genießen. 1894 als die erste elektrische Bahn zum Helental führte, versuchte der Erzherzog sein Pferd an das neumodische Gefährt zu gewöhnen. Das Pferd scheute, kam zu Sturz und Wilhelm wurde so schwer verletzt, dass er noch am gleichen Tag verstarb. Sein Neffe Eugen erbte die Villa, die seither seinen Namen trägt.
Pressbaums Bürgerliste plant für den Spätsommer eine Wiederholung des archäologischen Spazierganges.
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