Armut ist ein wichtiges Thema
Es bleibt bald kein Geld mehr über

Markus Jokl, ehemaliger Gruft-Klient, Robert Kratky, Judith Hartweger, Lis Pichler, Klaus Schwertner | Foto: Stefanie Steindl
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  • Markus Jokl, ehemaliger Gruft-Klient, Robert Kratky, Judith Hartweger, Lis Pichler, Klaus Schwertner
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Armut und Obdachlosigkeit ist immer mehr Menschen näher als noch vor ein paar Jahren. Doch es gibt Hilfe.

REGION. Es ist Winter, es ist kalt. Die Energie- und andere Erhaltungskosten steigen, aber das Gehalt bleibt gleich. In die Armut zu schlittern ist jetzt sehr leicht. Auch die Angst vor Delogierung schwebt im Raum. Eine Purkersdorferin setzt sich seit Jahren als Leiterin der "Gruft" in Wien für Obdachlose in Wien ein. Judith Hartweger hat aber nach 13 Jahren die Leitung abgegeben und führt nun das Haus "Jona".

„Für mich geht nun nach 13 Jahren als Leiterin der Gruft eine spannende Zeit zu Ende. Ich bin sehr dankbar, dass die Gruft so lange mein Arbeitsplatz war und ich hier so viel mitgestalten konnte. Die Arbeit der Gruft wird es auch in Zukunft ganz dringend brauchen, denn die Not in der Gesellschaft wird nicht weniger",

so Hartweger. In der "Gruft" wird 365 Tage im Jahr geholfen.

Robert Kratky, Lis Pichler, Judith Hartweger und Klaus Schwertner. | Foto: Stefanie Steindl
  • Robert Kratky, Lis Pichler, Judith Hartweger und Klaus Schwertner.
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Andrang ist groß

"Die kalte Jahreszeit ist aber besonders gefährlich für obdachlose Menschen. Der Andrang ist aktuell sehr hoch. Die 60 Betten im Notquartier sind jede Nacht voll", schildert Hartweger. Auch das Tageszentrum ist gut besucht. Im Schnitt werden 230 Mahlzeiten am Tag ausgegeben.

"Die Krisen der letzten Jahre spüren wir stark in unserer täglichen Arbeit. Die Pandemie war für obdachlose Menschen schon besonders hart, aber die Teuerungen setzen sie jetzt nochmal mehr unter Druck",

resümiert die Purkersdorferin. Durch die Preissteigerungen bei den Mieten ist es für die Menschen nochmal schwieriger, den Schritt in eine eigene Wohnung zu schaffen. Zum Essen ins Tageszentrum kommen auch immer mehr Menschen, die zwar ein Zimmer oder eine Wohnung haben, denen aber kein Geld mehr für Lebensmittel übrig bleibt.

Niemand ist alleine

In Purkersdorf werden immer wieder Wohnungen frei, aber wenn spontan eine Person auf der Straße stehen sollte, wird es schwierig. Der neue Sozialstadtrat Christian Putz wird sich das Thema aber genauer ansehen.

"Es wird schwierig permanent eine Wohnung freizuhalten", erklärt er. Die Stadt hat aber einen Notfallfonds. So können die Personen in einer der

Purkersdorfer Pensionen untergebracht werden. "Die Gemeinde lässt auf jeden Fall niemanden alleine", so Putz. Herbert Willer, Geschäftsführer des Samariterladens (SamLa), merkt ebenfalls, dass das Geld bei den Menschen knapp wird. "Der Zulauf wird größer", bemerkt der SamLa-Chef. Seit Jahresanfang werden auch die Spenden und deren Qualität weniger.

"Wir bemerken, dass immer mehr das Notwendigste gekauft wird",

so Willer.

Zur Sache

Die Caritas bittet um Spenden für jene Menschen, die es jetzt besonders schwer haben: Mit 70 Euro können Sie ein Gruft Winterpaket für einen obdachlosen Menschen spenden – bestehend aus einem winterfesten Schlafsack und sieben warmen Mahlzeiten. wirhelfen.shop/winterpaket

Wenn Sie in Wien unterwegs und eine akut obdachlose Person sehen, wenden Sie sich an das Kältetelefon: 01/480 45 53.

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