Familiendrama in Gablitz – Profis appellieren: "Rechtzeitig um Hilfe bitten!"

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GABLITZ/REGION. Wie die Bezirksblätter berichteten, wurde Gablitz in der vergangenen Woche von einem tragischen Familiendrama erschüttert. Ein Mann brachte zuerst seine pflegebedürftige Mutter, danach sich selbst um. (Hier geht's zum ganzen Bericht.) Nun appellieren das Rote Kreuz und Marienheim-Chefin Melitta Sattler: "Überforderung eingestehen und rechtzeitig um Hilfe bitten!".

Veränderte Rolle

Melitta Sattler, Heim- und Pflegedienstleiterin des Gablitzer Marienheims, weiß, wie schwierig die plötzliche Pflegebedürftigkeit für Angehörige oftmals ist: "Viele Angehörige kommen, vor allem bei Demenz oder Alzheimer, nicht damit zurecht die veränderte Rolle der Eltern anzunehmen." An Pflege-Angeboten mangle es jedoch nicht, weiß Sattler, die selbst Pflegeheim-Verfechterin ist: "Wenn man beschließt den Angehörigen zuhause selbst zu pflegen kann man gar nicht mehr weg. Im Heim kann man sich der persönlichen Betreuung des Angehörigen widmen ohne das eigene Leben aufgeben zu müssen." Hilfe annehmen ist das Um und Auf, betont Sattler: "Die Angehörigen sollten loslassen – nicht verlassen – und auch anderen die Pflege zutrauen. Wenn die Angehörigen dann weg können und merken 'der Mama geht's eh gut' merkt man auch die Erleichterung."

Rechtzeitig um Hilfe bitten

"Eltern haben unser ganzes Leben hindurch eine gewisse prägende Stellung in unserem Leben. Sich einzugestehen, dass diese Personen gebrechlich und schwach werden, ist oft sehr schwierig", weiß Alexandra Stangl, Leiterin der Gesundheits- und Sozialen Dienste (GSD) vom Roten Kreuz Purkersdorf-Gablitz. Mit Pflegebehelfverleih und Beratung für pflegende Angehörige sowie der Vermittlung des nö. Akutteams bietet das Rote Kreuz Purkersdorf-Gablitz vor allem auch Hilfe für die Angehörigen – und die ist dringend nötig, wie Alexandra Stangl weiß: "Überforderung kann stattfinden – das muss stärker thematisiert werden, damit Betroffene sich das auch leichter eingestehen. Man muss ehrlich zu sich selbst sein, sich die Überforderung im Zweifelsfall eingestehen und um Hilfe bitten."

Kontakt:

Der Gesundheits- und Soziale Dienst des Roten Kreuzes Purkersdorf-Gablitz bietet neben dem Pflegebehelfverleih auch Beratung für pflegende Angehörige. Tel. Kontakt: 059 144 + Postleitzahl.

ZUM NACHLESEN:

Familiendrama in Gablitz: Sohn tötet pflegebedürftige Mutter

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"Überforderung eingestehen!", rät Rotkreuz-GSD-Leiterin Alexandra Stangl. | Foto: ÖRK/Benjamin Skopek

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