Politik
Gablitz im Fokus: Interview mit Florian Ladenstein

- Florian Ladenstein
- Foto: Opitz
- hochgeladen von Birgit Schmatz
GABLITZ. Die Bezirksblätter baten drei Gablitzer Jungpolitiker zum Interview. Wie und warum sie politisch aktiv sind, beantworten Florian Ladenstein (Grüne), Miriam Üblacker (Grüne) und Robin Auer (ÖVP).
Wie kam es zum Interesse für die Politik?
Ein wesentlicher Punkt war für mich, dass ich in der Schule alles mögliche über Naturschutz, Ungerechtigkeiten und Gleichstellung gelernt habe, das alles in der Realität aber viel zu kurz kommt. Um nicht nur über die Themen zu reden, sondern tatsächlich etwas dafür zu tun, kam es also zum Schritt in die Politik.
War der Einstieg leicht?
Bei der Grünen Liste Gablitz als junger Mensch anzudocken, war keinerlei Problem, da wurde ich mit offenen Armen empfangen. Das viel größere Problem waren da die anderen Parteien, die auch heute noch oft meinen, dass ein höheres Alter automatisch mit Allwissenheit einhergeht und die Jugend leise zu sein hat. Ich hatte das Glück viele andere engagierte Jugendliche um mich zu haben, deshalb war leise sein für mich nie eine Option.
Seit wann bist du Gemeinderat?
Ich wurde 2015 zum ersten Mal in den Gemeinderat gewählt und darf nun seit 2020 als geschäftsführender Gemeinderat für mehr Natur- und Klimaschutz kämpfen.
Ist es so, wie du dir das vorgestellt hast?
Was ich absolut nicht verstehen kann, ist weshalb derart wenig Interesse an einer ernsthaften Zusammenarbeit auf Augenhöhe besteht. Manche Personen haben es sich zur einzigen Aufgabe gemacht uns Steine in den Weg zu legen und Informationen vorzuenthalten, anstatt gemeinsam an guten Lösungen für Gablitz zu arbeiten. Gerade als Student wundert es mich auch, wie abwertend teilweise über Wissenschaft gesprochen wird, sobald die Ergebnisse nicht der eigenen Parteilinie entsprechen.
Kannst du genug bewegen?
Meine Ausschusssitzungen zum Themenbereich Natur- und Klimaschutz sind mittlerweile wohl als die längsten Ausschüsse der ganzen Gemeinde bekannt, einfach weil es da unfassbar viel in Gablitz aufzuholen gibt. Von der Erstellung einer Klimabilanz des ganzen Ortes, einer deutlich aufgebesserten Klimaschutzförderung bis hin zur Einführung von Grünflächen-Patenschaften konnte im ersten Jahr nach langen Diskussionen schon einiges auf den Weg gebracht werden. Trotzdem würde ich gerne mehr bewegen und schneller in die Umsetzung kommen, dafür fehlt es jedoch an Geld und Unterstützung der anderen Parteien.
Was sind deine mittel- und langfristigen Anliegen?
Für mich ist Klimaschutz untrennbar mit sozialer Gerechtigkeit verbunden, deshalb muss Gablitz schnellstmöglich klimaneutral werden und dem ganzen Themenkomplex Klima- und Naturschutz endlich mehr finanzielle und personelle Ressourcen in der Gemeinde zur Verfügung stellen - schließlich geht es um unsere Zukunft. Wir müssen raus aus Öl und Gas, rein in saubere Energie, die Versiegelung stoppen und endlich Bewegung in die eingeschlafene Gablitzer Verkehrspolitik bringen.
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