Politik
Gablitz im Fokus: Interview mit Miriam Üblacker

- Miriam Üblacker
- Foto: Walter Ladenstein
- hochgeladen von Birgit Schmatz
GABLITZ. Die Bezirksblätter baten drei Gablitzer Jungpolitiker zum Interview. Wie und warum sie politisch aktiv sind, beantworten Florian Ladenstein (Grüne), Miriam Üblacker (Grüne) und Robin Auer (ÖVP).
Wie kam es zum Interesse für die Politik?
Gerade die Klimakrise hat mich in der Schulzeit schon sehr beschäftigt, wobei mir im Unterricht und auch in der Politik damals die Ideen und Handlungen gefehlt haben, wie diese drohende Katastrophe abzuwenden wäre. Das Resultat war eine gewisse Hilflosigkeit – bis mein Vater eines Tages sinngemäß zu mir gemeint hat, dass ich weniger über andere verzweifeln, sondern selbst etwas tun sollte. Da hab‘ ich mich dann bei den Grünen gemeldet.
War der Einstieg leicht?
Nein, es war anfangs sehr seltsam, plötzlich in der Öffentlichkeit zu stehen – wenn auch in kleinem Rahmen. Ich glaube, das Wichtige ist, nicht allein in die Politik zu gehen – und da habe ich Glück, denn das Grünen Team in Gablitz könnte unterstützender nicht sein.
Seit wann bist du Gemeinderat?
Seit Beginn dieser Periode, die Angelobung war im März 2020.
Ist es so, wie du dir das vorgestellt hast?
Gerade durch die anhaltende Situation mit Corona – nein. In Gablitz werden sehr viele Beschlüsse im Umlaufverfahren erledigt, das heißt, dass wir uns als Gemeinderät:innen im vergangenen Jahr kaum zu Gesicht bekommen haben. Der Austausch und das gegenseitige Kennenlernen fehlen sehr.
Kannst du genug bewegen?
Es hat ein paar Erfolge im letzten Jahr gegeben, die mich sehr gefreut haben – beispielsweise wird auf meine Initiative hin auch Gablitz ab 2021 eine Regenbogenfahne im Juni hissen und die Zusammenarbeit mit dem Museum zur Erfassung und Beschreibung der Kleindenkmäler läuft wirklich gut. Dennoch bleibt viel zu tun: gerade in humanitären Angelegenheiten wie Moria oder jetzt Kara Tepe bin ich nicht einer Meinung mit ÖVP oder SPÖ in Gablitz, die sich zur Bundespolitik nicht äußern wollen. Hier muss noch viel mehr geschehen.
Was sind deine mittel- und langfristigen Anliegen?
Eine bessere Radweginfrastruktur, ein besseres Öffi-Angebot, mehr Platz und Angebote für die Jugend – und aber auch mehr Menschlichkeit in der Politik. Mir ist klar, dass Gablitz alleine weder die Klimakrise bewältigen noch eine menschlichere Asylpolitik umsetzen wird. Aber dafür mit öffentlichen Stellungnahmen einzutreten, etwas in seinem Bereich beizutragen und auch andere Wege aufzuzeigen – das muss möglich sein.


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