Orange the world
Gewalt beginnt sehr oft mit Macht

Sabine Wiltschek vor der Beratungsstelle in der Passage an der Adresse Hauptplatz 11. Darin befindet sich auch die Zahnärztin Führhauser. | Foto: Marlene Trenker
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Gewaltprävention: Noch bis zum 10. Dezember läuft die internationale Aktion gegen Gewalt.

REGION PURKERSDORF. "Gewalt hat immer auch etwas mit Macht zu tun", erzählt Sabine Wiltschek von "auf.leben", der Ehe-, Familien- und Lebensberatung in Purkersdorf. "Orange the world" macht auf das Thema Gewalt an Frauen aufmerksam.

"Die Menschen kommen mit vielen Problemen zu uns. Häufig sind Frauen darunter", erzählt die Expertin. Menschen, die Gewalt ausüben, haben diese meistens in der Vergangenheit auch selber erfahren. "Gewalt fängt dort an, wo Macht sich durchsetzt", so Wiltschek.

Das Problem ist auch, dass Frauen Gewalt eher gewöhnt sind und auch oft nicht einschätzen können, ob sie diese auch bereits erfahren. "Wichtig ist es daher auch früh Grenzen aufzuzeigen und für sich selbst zu lernen, was gesund ist", rät Wiltschek. Und genau hier setzt auch der Jugendverein "re:spect" an.

Prävention hilft

"Wir setzen aktiv auf Prävention", schildert Robert Eder die Arbeitsweise. Denn für jungen Menschen ist es nicht klar, wann Gewalt anfängt. "Mädchen nehmen Abwertungen nicht wirklich als Gewalt an und akzeptieren diese häufiger", schätzt auch Eder die Situation ein. Hier will der Verein ansetzen und früh mit der Sensibilisierung beginnen.

Rekordzahl im Frauenhaus

„Die Relevanz des Themas hat nicht abgenommen. Es ist notwendig, darauf hinzuweisen und sensibel hinzuschauen“, betont Martina Eigelsreiter, Leiterin vom Büro für Diversität in St. Pölten. Auch wenn bestehende Maßnahmen wirken, gibt es noch viel zu tun. Das zeigt der Blick auf die Zahlen: Im Jahr 2023 gab es über 10.000 Belegungen im Frauenhaus St. Pölten – mehr als je zuvor.

„Während der Pandemie war die Unsicherheit bei Frauen enorm: finanziell und in Bezug auf die Zukunft. Jetzt trauen sich die Frauen zu gehen“, erklärt sie.

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