Geklaute Zigaretten und Alkohol weiterverkauft
Milde Strafe für notorischen Ladendieb
REGION PURKERSDORF/NÖ (ip). „Die Gewerbsmäßigkeit liegt auf dem Tisch. Ich ersuche dennoch um ein mildes Urteil“, erklärte Verteidiger Thomas Trixner bei seinem Schlussplädoyer am Landesgericht St. Pölten, wo sich ein 23-jähriger Georgier zu mehreren Ladendiebstählen schuldig bekannte.
Er sei im Dezember 2018 mit 500 Euro nach Österreich gekommen, um hier Arbeit zu suchen. Etwa eine Woche später hatte er kein Geld mehr und keine Arbeit gefunden. Für den Lebensunterhalt und ein Rückfahrticket nach Georgien, wo Frau und Baby warteten, fehlten ihm die finanziellen Mittel, begründete der einschlägig Vorbestrafte seine mehrfachen Wege vorbei an Supermarktkassen, ohne die Produkte in seinem Einkaufswagen zu bezahlen.
Raubzüge in Supermärkten
In Purkersdorf, wo er am 27. Dezember 2018 mit Spirituosen und diversen Artikeln des täglichen Bedarfs im Gesamtwert von 259,56 Euro das Weite suchte, lud er auch am 16. Jänner 2019 seinen Warenkorb voll. Als er bemerkte, dass ihn der Filialleiter wiedererkannt hatte, flüchtete er ohne Beute.
Auch in St. Pölten ließ er am 8. Jänner dieses Jahres den Wagen samt „Einkauf“ im Wert von 614 Euro in einem Supermarkt stehen, als er von einer Verkäuferin betreten wurde. Das hinderte ihn jedoch nicht daran, am 22. Jänner wieder in den selben Markt zu gehen. Mit zehn Flaschen Whiskey, die er anschließend wiederverkaufte, sicherte er sich den Lebensunterhalt für einige Tage.
Gut zu vermarkten waren für ihn auch Zigaretten, von denen er 48 Packungen um insgesamt 336 Euro am 23. Jänner aus einem Supermarkt in Prinzersdorf mitgehen ließ.
Freiheitsstrafe
Richterin Alexandra Glösl wertete hauptsächlich das Geständnis des Georgiers als mildernd. Bei einem Strafmaß bis zu drei Jahren Haft, verurteilte sie ihn rechtskräftig zu zwölf Monaten Freiheitsstrafe, davon acht Monate bedingt.
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