Unser Boden - unser Leben
So gesund sind die heimischen Böden
REGION. Äcker, Wald und Wiese, aber auch im Garten: Um unseren Boden sollte man sich überall kümmern, denn er ist ein wichtiger Beitrag zu der Lebensqualität in der Region, aber auch auf der ganzen Welt.
Im Wald
Der Waldboden wird im Gegensatz zu landwirtschaftlich genutzten Böden nicht gedüngt oder gepflügt. Die Bildung von einem Zentimeter Boden kann bis zu 100 Jahre dauern. Waldböden sind außerdem sehr störanfällig, weshalb darauf geachtet werden muss, dass der Luft- und Wasserhaushalt so wenig wie möglich beeinflusst wird. "Wir versuchen den Waldboden möglichst wenig zu befahren. In besonders sensiblen Gebieten setzen wir Seilbahnen ein", erklärt Fritz Holzinger, Revierleiter der Bundesforste. Da im Winter der Boden nicht mehr gefriert, muss besonders sorgsam damit umgegangen werden, wenn in der kalten Jahreszeit Holz geerntet wird. "Ein intakter Boden beeinflusst die Produktionskraft, den Wasserhaushalt, den Oberflächenwasserabfluss bei Starkregen als auch die Bindung von Kohlenstoff", erklärt Holzinger.
In der Landwirtschaft
Gablitzer Bauer Lukas Lemens bewirtschaftet neben seinen Milchkühen auch Äcker und Wiesen: "Man muss zwischen Grünland und Ackerbau unterscheiden. Es gibt aber zum Beispiel auch intensivere Wiesen wo Dünger und Gülle ausgebracht werden. Aber auch Naturschutzwiesen, wo auf all das verzichtet wird und nur zu bestimmten Mähterminen gemäht wird." Wenn das Grünland von Lukas Lemens gedüngt wird, dann nur mit eigenen Düngemitteln. Damit die Äcker gesund bleiben, wird eine Fruchtfolge eingehalten.
Naturschutzwiesen
Bei Naturschutzwiesen bleibt das landschaftstypische Grünland erhalten, was des Vorteil hat, dass es nicht zu Entwässerungen oder Entsteinungen kommt. Im Wienerwald ist Grünland dieser Art sehr typisch, da die Böden recht karg sind. Wenn die Wiesen dann gemäht werden, wird das Heu als Futter weiterverwendet. "Besonders für Jungvieh und die Trockensteher ist dieses nährstoffärmere Heu gut, da die Entwicklung dadurch besser voranschreitet und sie nicht fett werden", so Lemens.
Im eigenen Garten
Dagmar Lahmers gibt Tipps für die Privatgärten: "Ein Kompost-Eck anlegen ist eine gute Idee. Jedoch sollten dort keine Lebensmittel beziehungsweise Essensreste entsorgt werden, denn das lockt Ratten an." Gras- und Heckenschnitte und Küchenabfälle wie Schalen oder Apfelburzen können am Kompost entsorgt werden. Wie man seinen Kompost richtig pflegt, gibt Natur im Garten gute Tipps. "Außerdem sollte man beim Kauf von Erde unbedingt darauf achten, torffreie Erde zu kaufen", so Lahmers. Die Gewinnung von Torf zerstört nämlich Moore und setzt das im Torf gespeicherte Co2 frei. Aber auch die mit Torf angereicherten Substrate und Erden geben noch Kohlenstoff frei. Der Einarbeitung von Mulch hilft, die Wasserverdunstung in Beeten zu reduzieren.
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