So retten wir unsere Honigbiene
Die Bienen und Insekten brauchen unsere Hilfe: Profis der Region haben Tipps für Hobby-Gärnter.
REGION PURKERSDORF. "Kaum fängt die Wiese an zu blühen, fangen die meisten an Rasen zu mähen", wissen "Bieno"-Imker Benno Karner und Eva Weber aus Gablitz. Dass man damit jedoch vielen Bienen und Insekten wertvolles Futter nimmt, bedenken die wenigsten. Dabei ist dieses gerade jetzt wichtig: Nach dem Winter hat in den Bienenvölkern eben erst der Wechsel von Winter- auf Sommerbienen stattgefunden. 11,5 Prozent der in NÖ eingewinterten Bienenvölker haben den letzten Winter jedoch nicht überlebt, wie die "Biene aktuell" berichtet. Umso dringender wird jetzt Nahrung gebraucht, wie blühende Palmkatzerl, Haselnuss- oder Wildkirschen-Blüten. "Vom Palmkatzerl-Strauch sollte man nur das abschneiden, was man wirklich verwendet", lautet daher ein Tipp des Imker-Paars.
Honigbiene braucht Hilfe
Denn die Honigbiene hat’s heutzutage nicht leicht. Vor allem die Varoamilbe sowie für Bienen und Insekten giftige Spritzmittel und Wetterkapriolen tragen ihren Teil dazu bei. Ohne menschliches Zutun könnte die Honigbiene daher nicht mehr überleben, erklärt Benno Karner. Dabei ist die Honigbiene, nach Schwein und Kuh, das drittwichtigste Nutztier der Welt: "Wenn’s keine Honigbiene oder keine Insekten gäbe, die für Bestäubung sorgen, hätten wir sehr viele Lebensmittel nicht."
Heimische Pflanzen setzen
"Alles was Blüten hat und heimisch ist, bringt was für Insekten. Wichtig wäre auch, dass es möglichst das ganze Jahr durch blüht", hält Paula Polak aus Mauerbach fest. Die Gartengestalterin legt Wert auf naturnahes Gärtnern. Sie empfiehlt, vorwiegend heimische Pflanzensorten einzusetzen, da Insekten Evolutions-bedingt auf diese geprägt sind. "Aber die tollste Bepflanzung nutzt nix, wenn man Gift einsetzt", meint Polak. Darauf sollte bereits beim Kauf geachtet werden, denn viele Pflanzen werden schon vorab mit Pestiziden belastet. "Ich würde alle Gartenpflanzen, wenn ich sie kriege, in Bio-Qualität nehmen", rät Polak.
Tipps zum insektenfreundlichen Gärtnern:
- Keine Gifte einsetzen z. B. zur Unkrautvernichtung
- Ein Stück Wiese im Garten ungemäht lassen
- Beim Kauf auf nicht-gefüllte Pflanzen-Sorten achten
- Einige empfohlene Pflanzensorten: Salweide (Palmkätzchen), gelber Hartriegel, Primeln, Krokosse, Kuhschellen, Wiesenflockenblume, Aster, Kartäusernelke, Hornklee, Wundklee, Berglauch, Obstbäume sowie Sträucher
- Infos auch am "Natur im Garten-Telefon" unter 02742/74333 sowie auf www.naturimgarten.at
Links:
Bieno
Paula Polak
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