Aus dem Pressbaumer Gemeinderat
Das Wasser wird wieder teurer
Heftige Diskussionen in Pressbaum: Gebühren steigen um fast neun Prozent, Opposition protestiert.
PRESSBAUM. "Es ist dramatisch. Pressbaum hat ohnehin eine der höchsten Wassergebühren in Niederösterreich, dazu kaum Sanierungsbedarf bei Wasser und Kanal, das Geld wird dafür nicht unbedingt gebraucht", meint Wolfgang Kalchhause, Gemeinderat der Liste "Wir für Pressbaum". Darüber hinaus hätten die Grünen Pressbaum in ihrer Wahlwerbung versprochen, mit ihnen werde es keine Erhöhung von Wasser- oder Kanalgebühren geben.
Hart, aber notwendig
Just Grünen-Vizebürgermeister Michael Sigmund referiert allerdings nun die "Gebührenanpassung" von durchwegs 8,95 Prozent für Kanal- und Wasserabgaben in Pressbaum. Freude bereitet es ihm keine: "Für das Budget ist es leider notwendig. Natürlich ist das hart, doch auch für die Stadt steigen die Kosten. Im Wassereinkauf, bei den Bauarbeiten im Bereich Wasser und Kanal."
Persönlich hätte er sich nie gegen jegliche Erhöhung ausgesprochen, auf der Homepage der Grünen sei diese Aussage allerdings zu finden, räumt Sigmund ein.
"Was wir gemacht haben, es gilt die Erhöhung erst ab 2023. Bis dahin hoffe ich doch, dass die Pressbaumer auch Gehaltsanpassungen bekommen."
Reine Geldbeschaffung
Während Kalchhauser noch Verständnis dafür zeigt, dass die Gemeinde Geld benötigt, geht SP-Sprecher Alfred Gruber mit der Stadtregierung noch härter ins Gericht:
"Diese Gebührenerhöhung ist eine reine Geldbeschaffungsaktion, zumal bei den Wasser- und Kanalanlagen im aktuellen Budget für 2022 ein Überschuss von 1,46 Mio. Euro ausgewiesen ist. Netto, denn dabei sind bereits alle Instandsetzungs- und Sanierungskosten berücksichtigt".
Wasser und Kanal würden beim neuen Radweg erneuert, hält Sigmund dagegen. Auch hier entstünden weitere Kosten. Man habe Rücksicht genommen, und trage einen Teil der Kosten für die Bürger, verteidigt VP-Bürgermeister Josef Schmidl-Haberleitner die Gebührenerhöhungen ab nächstem Jahr. "Die Kosten steigen für uns um fast zehn Prozent, auch bei Schulen, Kindergärten, die Energiekosten... Wir geben nur einen Teil weiter."
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