Öffis, Freizeitgestaltung & Co.: Pressbaums Spitzenkandidaten stellten sich den Fragen der Jugend

Bei einer Podiumsdiskussion stellten sich Kandidaten der Fraktionen NEOS, SPÖ, ÖVP, FPÖ und Wir für Pressbaum den Fragen der HLW-Schüler.
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  • Bei einer Podiumsdiskussion stellten sich Kandidaten der Fraktionen NEOS, SPÖ, ÖVP, FPÖ und Wir für Pressbaum den Fragen der HLW-Schüler.
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PRESSBAUM. Drei Tage vor der Gemeinderatswahl fanden sich auf Einladung der Schülerunion die Kandidaten von ÖVP (Josef Schmidl-Haberleitner), SPÖ (Alfred Gruber), FPÖ (Anna-Leena Krischel), Wir für Pressbaum (Wolfgang Kalchhauser) und NEOS (Alexander Knapp) in der HLW Pressbaum ein um sich den Fragen der wahlberechtigten Schüler-Jugend zu stellen: Was soll mit den Hansen-Gründen geschehen? Was mit dem Bad? Und wie komme ich nach dem Fortgehen in Wien heim? Für all das und mehr forderten die Schüler und Schülerinnen Antworten.

Schule

"Was haben Sie bisher für unsere Schule geleistet?", wollte Moderator und Schulsprecher Max Gamper als erstes wissen. Man habe sich bei der drohenden Schulschließung für die Schule eingesetzt, betonte Josef Schmidl-Haberleitner (ÖVP), auch Alfred Gruber (SPÖ) schloss sich dem an, zudem würde man sich stark für den öffentlichen Verkehr einsetzen. "Uns gibt's in Pressbaum erst seit ein paar Monaten, daher haben wir bisher noch nicht viel machen können", gab NEOS-Kandidat Alexander Knapp zu, schlug jedoch die Idee eines Schülerinnen- und Schülerrats vor, in welchem Vertreter aller Schulen Pressbaums einmal monatlich tagen sollten. Anna-Leena Krischel betonte die Oppositions-Rolle der FPÖ: "Unsere Aufgabe ist es eher zu schauen was die anderen machen und darauf zu achten dass keine 'Mauscheleien' entstehen." Dem schloss sich Wolfgang Kalchhauser an und fügte dem vor allem Kritik an der PKomm bei.

Öffentlicher Verkehr

Und wie ist es um die Pläne rund um den öffentlichen Verkehr bestellt? "Wir haben in den letzten Jahren sehr stark mit dem Thema gearbeitet, Ziel ist ein Halbstundentakt bei der Bahn", betonte Schmidl-Haberleitner (ÖVP). "Wer mich kennt weiß – ich bin sehr viel zu Fuß unterwegs", schilderte Krischel (FPÖ) und betonte die Unterstützung ihrer Fraktion für den Heimbautal-Autobahnanschluss. "Wie's aussieht ist es auch hier beim Wahlkampf wieder die eierlegende Wollmilchsau die einen Stall bekommt", so Kalchhauser (WfP), der die finanzielle Umsetzbarkeit eines solchen Autobahnanschluss, auch zumal der Lage nahe des Wienerwaldsees, stark bezweifelt. Knapp (NEOS) bezog sich auf die Begegnungszonen-Idee der Grünen, die "derzeit am falschen Ort und zum völlig falschen Zeitpunkt" hervor gebracht werde. Grundsätzlich würde er sowohl den Autobahnanschluss im Heimbautal als auch eine Park-and-Ride-Anlage im Ortszentrum sowie bessere Rad- und Fußwege begrüßen, insgesamt seien jedoch "langfristige Lösungen wie man sich innerorts fortbewegen kann" notwendig – daher sei die Idee eines Stadtbusses begrüßenswert. "Der Stadtbus ist uns schon sehr lange ein Anliegen", so Gruber (SPÖ), der zudem den A1-Anschluss im Heimbautal will um den Verkehr auf der B44 durch Pressbaum zu reduzieren, hierfür seien jedoch alle Parteien sowie Nachbarsgemeinden gefragt zusammen zu arbeiten um Druck auf die Landes- und Bundespolitik ausüben zu können.

Hansen-Gründe und Schuldenstand

Auch die Zukunft der Hansen-Gründe und der Schuldenstand Pressbaums beschäftigte die Schüler der HLW. "Bürgerbeteiligung heißt bei uns wenn es so große Projekte gibt müssen alle interessierten Bürger von Anfang an mit einbezogen werden", so Knapp (NEOS) im Bezug auf die Hansen-Villa, deren aktuell noch ausgestellter Ideen-Wettbewerb keine Bürgerbeteiligung nach NEOS-Vorstellungen sei. Zudem sei eine klare und deutliche Aufschlüsselung der Schulden und darüber was man sich leisten kann notwendig. Gruber (SPÖ) stimmte Knapp's Forderung nach mehr "echter Bürgerbeteiligung bei Großprojekten" zu und sieht "persönlich nicht wirklich eine Verringerung des Schuldenstandes". Prinzipiell sei er nicht gegen den Ankauf der Gründe gewesen, er hätte jedoch von Anfang an wissen wollen was damit gemacht werden soll und wie das bezahlt werden sollte. Schmidl-Haberleitner (ÖVP) ließ Zahlen sprechen, denn die von mehreren Oppositionsparteien kolportierten knappen 29 Millionen Euro Schulden seien schlichtweg falsch: "15,8 Millionen Euro Schuldenstand, 7 Millionen Haftungen und 350.000 Euro Leasing", so die Ergebnisse des Rechnungsabschlusses 2014 laut Schmidl-Haberleitner. "Wir können uns mit der freien Finanzspitze von fast einer Million Euro sehr wohl bewegen und etwas umsetzen", fügte er hinzu. Für die Hansen-Gründe würde von ÖVP-Seite die Kindergarten-Erweiterung, Junges und Betreutes Wohnen befürwortet werden. Laut FPÖ's Anna-Leena Krischel sei es grundsätzlich ein tolles Objekt und begrüßenswert dass es für alle zugänglich gemacht werden soll, man sei jedoch strikt gegen Schulden-Vermehrung: "Ich meine man soll und darf Geld, das man nicht hat, nicht ausgeben!". "Jetzt zum Schluss – kurz vor den Wahlen – ruft man schnell zum Ideen-Wettbewerb. Es ist dasselbe wie bei allen Großprojekten, es wird sehr viel versprochen", kritisierte Wolfgang Kalchhauser (WfP), der hier ein kaum umsetzbares Wahlzuckerl wittert.

Freizeitgestaltung

Als Schule mit Nachmittagsunterricht haben die Schüler der HLW Pressbaum immer wieder zwei bis drei Stunden Freizeit zwischen dem Unterricht, die Frage nach Freizeitangeboten in Pressbaum ist für sie daher wichtig, erklärte Moderator Max Gamper. "Das Angebot zur Freizeitgestaltung und das Ortsbild sind sehr verbesserungswürdig", so Knapp (NEOS), der von Bürgern und natürlich auch Schülern Ideen anhören, diese aufgreifen und der Politik transportieren will. Gruber (SPÖ) betonte, dass das vor kurzem entstandene Jugendzentrum von der Gemeinde ja auch finanziell unterstützt wird und berief sich weiters auf das Pressbaumer Bad: Nachdem man sich bei der letzten Gemeinderatssitzung im Dezember nach langer Diskussion auf eine Volksbefragung geeinigt habe, ist nun "leider jetzt vom politischen Mitbewerber noch eine Idee aufgetaucht", Gruber ist jedoch überzeugt, dass die von der ÖVP vorgeschlagene Finanzierung über eine Tochterfirma der PKomm nicht funktionieren würde. Bei einem Thema, dass so viele Pressbaumer betrifft, müsse man zudem die Bürger befragen. Schmidl-Haberleitner (ÖVP) betonte dass in den letzten fünf Jahren rund 100 Projekte umgesetzt wurden und man "ein gescheites Zentrum" brauche. Zuerst brauche man jedoch Ideen, um diese bei Bürgerversammlungen zu diskutieren. "Außerdem möchte ich erinnern, dass wir die Bevölkerung schon sechs Mal befragt haben", so Schmidl-Haberleitner. Bürger würden in Pressbaum zudem sehr wohl und sehr intensiv befragt, vor allem in Form von Bürgerversammlungen. "Man sollte sich keine Leistungen an den Revers heften, die man von Gesetzes wegen erfüllten muss", so FPÖs Krischel in Bezug auf die rund 100 umgesetzten Projekte. In puncto Bad sprach sie sich gegen die PKomm-Tochterfirmen-Finanzierung aus. "Die Idee ist ja schön und gut, aber wie soll man das zahlen?", fragte sich auch Wolfgang Kalchhauser (WfP).

"Heimkommen nach dem Fortgehen" alias Stadtbus/Sammeltaxi

Eine Schülerin schilderte ein Problem, das sie als Pressbaumerin beim wöchentlichen Fortgehen hätte: Entweder man nimmt den letzten Zug gegen 12 oder den Nachtbus, "mit dem man aber ewig braucht. Wie soll ich also am Wochenende nach dem Fortgehen in Wien heimkommen?". Schmidl-Haberleitner (ÖVP) habe bereits gehört, dass der Nachtbus in der Form nicht sehr stark genutzt werde, daher stehe die Überlegung im Raum ob man das Nachtbus- nicht auf ein Taxi-System ändern solle, bei welchem ein örtlicher Taxi-Unternehmer beauftragt werde. Krischel (FPÖ) betonte, dass man sich vonseiten der FPÖ dafür einsetzen werde mit allen anderen Parteien gemeinsam etwas auszuarbeiten. Kalchhauser (WfP) weiß, dass derartige Lösungen wie einige andere Gemeinde-Anliegen nicht-gewinnbringend, aber notwendig sind. Daher sei Planung notwendig "und nicht nur Versprechen!". Auch Alexander Knapp (NEOS) kennt das von der Schülerin geschilderte Problem und schlägt vor mittels Bürgerbeteiligung gemeinsam Brainstorming zu betreiben und auch die Nachbarsgemeinden mit einzubeziehen. Die SPÖ berief sich auf die Idee eines Stadtbusses bzw. eines Anruf-Sammeltaxis und betonte: "Das ist ein Thema, das über die Parteigrenzen hinweg geht."

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