Opposition übt Kritik an Heimbautaler A1-Anschluss
Oppositions-Politiker lassen Kritik laut werden, auch ASFINAG sagt Nein zum Autobahnanschluss.
REGION PURKERSDORF. Wie die Bezirksblätter berichteten, setzen sich Bgm. Karl Schlögl und Bgm. Josef Schmidl-Haberleitner für eine Überprüfung der Öffnung des bestehenden Heimbautaler A1-Autobahn-Betriebsanschlusses ein. Nun wurde vielseitige Kritik laut und auch die ASFINAG sagt Nein zum Heimbautal-Anschluss.
Expertise fehlt
Pressbaums Gemeinderat Wolfgang Kalchhauser (Wir) hat "an sich nichts dagegen, doch für mich ist das ein reines Zuckerl das in weite Ferne rückt". Ihm mangelt es vor allem an Expertise. Der bestehende Betriebsanschluss sei baulich gewiss nicht für einen Autobahnanschluss geeignet, ist er überzeugt. Zudem vermisst er die Transparenz innerhalb des eigenen Gemeinderats und fragt sich, warum das Thema dort nicht vorab besprochen wurde: "Oder ist das eine ÖVP-Angelegenheit im Scharmützel mit der Purkersdorfer SPÖ?"
Kritik an medialem Schnellschuss
Während der Pressbaumer Stadtrat Alfred Gruber (SPÖ) die Idee für gut und überprüfenswert befindet, hält er die Vorgehensweise der Politiker-Kollegen Schlögl und Schmidl-Haberleitner für weniger sinnvoll und hätte sich ausführliche Gespräche mit allen Beteiligten gewünscht: "Ein medienwirksamer Schnellschuss ist wenig sinnvoll, man hätte zuerst alle Betroffenen ins Boot holen und Einigkeit schaffen sollen."
Furcht vor mehr Verkehr
Die Grünen der Region hingegen betonen die Zugehörigkeit zum Biosphärenpark Wienerwald als Widerspruch zu den aktuellen Plänen und sind überzeugt: "Wer Straßen sät, wird Verkehr ernten!".
Dem schließt sich auch Wolfsgraben Bgm. Claudia Bock (ÖVP) an: "Der Verkehr durch den Ort und über die B13 würde sich verstärken", ist sie überzeugt, und fügt hinzu: "Bekanntlich steigen bei Autobahnabfahrten die Einbruchsraten." Wie die Bürgermeister-Kollegen auf die Idee gekommen seien, ist für sie klar: "Mir ist schon klar – wir haben Gemeinderatswahlen und jeder braucht etwas womit er punkten kann." Dabei sei der Pressetermin während ihres Urlaubaufenthaltes "sehr bewusst gewählt" worden, ist sie überzeugt. "Das ist das Floriani-Prinzip – ich schieb's den anderen zu", kritisiert Bock, die mehr Verkehr fürchtet, und lässt wissen: "Einfach hinnehmen würden wir das ganz sicher nicht. Im Falle des Falles würden wir sicher eine Volksabstimmung machen." An eine Verwirklichung glaubt sie jedoch nicht und betont, dass schon vor einigen Jahren eine Kosten-Nutzen-Rechnung der ASFINAG negativ ausgefallen sei.
Mangel an baulichen Erfordernissen
In einem Schreiben an die Pressbaumer SPÖ informierte die ASFINAG, dass eine Öffnung des Heimbautaler A1-Betriebs-Anschlusses aufgrund mangelnder baulicher und sicherheitstechnischer Erfordernisse nicht möglich wäre. Auch auf Nachfrage der Bezirksblätter steht vonseiten der ASFINAG fest: "Es ist nicht angedacht zwischen Wien und Pressbaum eine weitere Anschlussstelle zu errichten."
ZUM NACHLESEN:
Wienerwald-Gemeinden wollen Heimbautal-Autobahnanschluss
Hier geht's zum Online-Voting:Soll der A1-Anschluss im Heimbautal geöffnet werden?
16 Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.